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Montag, 14. Oktober 2019

NORDERSTEDT MARITIM - PROJEKT HELENA




4. Oktober 2019

Jerzy Chojnowski


Stadt Norderstedt
An die Oberbürgermeisterin Frau Elke Christina Roeder
An die Stadtpräsidentin Frau Kathrin Oehme
Rathausallee 50
22846 Norderstedt
An alle  übrigen Adressaten und Empfänger



PROJEKT HELENA
NORDERSTEDT MARITIM

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Roeder,
Sehr geehrte Freu Stadtpräsidentin Oehme,
Sehr geehrte Empfänger dieses Schreibens,

Es gibt triftige Gründe für diese Korrespondenz. Worum geht es?

PROBLEMSITUATION

Seit Oktober 2008 bin ich Eigner eines alten Ostseekutters namens HELENA. Es war und ist meine Absicht, das im Ostpreußen 1943 gebaute, historisch wertvolle Schiff, das Teil des preußischen materiellen Kulturerbes darstellt, zu restaurieren und es für soziale Zwecke zu nutzen. Um das Ziel zu erreichen, müssen Spenden in Höhe von schätzungsweise 200.000 Euro akquiriert, das Schiff muss von Wilhelmshaven, wo es schon längere Zeit gezwungenermaßen ohne Aufsicht und Reparatur an Land liegt, per Schwerlasttransport in eine Reparaturwerft (ich denke hierzu an die dänische Werft in Hvide Sande) auf dem Landweg überführt, dort instand gesetzt und entsprechend ausgerüstet werden.

Das Problem mit der Spendensammelaktion überlagert sich auf die hier in der Stadt Norderstedt, wo ich wohne,  herrschende Stimmung und  Situation, die nicht gerade von ökologischer Freundlichkeit geprägt und nicht vom Verständnis gegenüber maritimen Themen im Allgemeinen und dem Natursport Segeln im Besonderen gekennzeichnet ist. Norderstedt, die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins mit über 70.000 Einwohnern, ist keine Stadt am Meer: hat keinen Hafen, keine Schiffe (weder große noch kleine, weder moderne noch historische), keine Fähre, keine Kontorhäuser, keine Schiffswerft, keine Stadtmöblierung mit nautischen Accessoires, keine maritimen Events wie die Kieler Woche und keinerlei maritimen Motive in ihrem Wappen. Diese ungünstige Situation besteht, obwohl es auch hier natürliche Gegebenheiten gibt, nämlich zwei benachbarte Seen darunter der Stadtparksee, die – entsprechend genützt – dieses Bild grundlegend und positiv verändern könnten.

Wir blicken zurück auf die Landesgartenschau, die 2011 in Norderstedt ausgerichtet wurde, und in diesem Zusammenhang auf die Sanierung und Umgestaltung des Stadtparks und des vormaligen Baggersees zum Stadtparksee. Aus dem Wildwuchs, einer Müllhalde und Industrieruine ist eine kultivierte grüne Wald-, Wiesen-, Heide- und Seenlandschaft entstanden. Damals als der Stadtpark und der Baggersee umgestaltet wurden, ist allerdings  nicht alles so gelaufen, wie es sich um die Natur besorgten Bürger der Stadt wünschten: um die 2000 Laubbäume vom alten Baumbestand, die zum Teil die benachbarte Industrielandschaft verdeckten, wurden unnötigerweise leichtsinnig gefällt, wertvolle üppige Sträucher gerodet und der See dem Kommerz preisgegeben. Dies resultierte beispielsweise darin, dass die Hälfte des Sees für die Wasserski-Rundbahn künstlich möbliert wurde. Dadurch wurde dem Ausüben anderer Wassersportarten wie Segeln und Langstreckenschwimmen (gerade so wichtig für die viele hiesige Triathlon-Betreiber) der Platz streitig gemacht. Sowohl die ökologische Balance des Sees, in dem massiv Stahlseile gespannt wurden als auch das ausgeglichene Angebot der Wassersportarten wurden dadurch erheblich gestört. Kindern und Jugendlichen wurde nicht einmal die Möglichkeit gegeben, mit Optis und kleinen Jollen das Segeln und Windsurfen zu erlernen. Auch an die Nutzung von Ruderbooten hat niemand gedacht. Nachfolgend mein Vorschlag, wie man auf der Kommunalebene im Rahmen der Agenda 21 dieser obig dargestellten Problemsituation begegnen soll.

ÖKOLOGISCHE AGENDA 21

Projekt HELENA soll als Bestandteil des Projekts NORDERSTEDT MARITIM begriffen werden und der erste Schritt in diese Richtung sein. NORDERSTEDT MARITIM wiederum ist als Teil der Agenda 21 der Stadt Norderstedt zu verstehen. Unter der Agenda 21 versteht man ein ökologisches Aktionsprogramm der Vereinten Nationen zur nachhaltigen Entwicklung, das auf der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro 1992 beschlossen wurde. Es soll zur Leitlinie öffentlichen Handelns werden - seine kommunale Umsetzung wird als die Lokale Agenda 21 bezeichnet.

NORDERSTEDT MARITIM ist somit der Ausfluss der lokalen Agenda 21. Diese Agenda ist im Allgemeinen ein kommunales, ökologisch orientiertes Handlungsprogramm. Es sind Maßnahmen in zahlreichen Politikfeldern, die auch eine Stadt wie Norderstedt in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln sollte. Im auf dem Umweltgipfel in Rio unterzeichneten Dokument werden alle Kommunen der Unterzeichnerländer aufgefordert, auf ihrer Ebene ein solches an Nachhaltigkeit orientiertes Handlungsprogramm zu erstellen. Dies soll in Zusammenarbeit mit Bürgerschaft, zivilgesellschaftlichen Organisationen und der privaten Wirtschaft geschehen. Ein seitdem verbreitetes Motto dieser Agenda lautet „Global denken – lokal handeln!“.

Hierzu gehört beispielsweise die Ergreifung  planerischer Maßnahmen durch die Stadtverwaltung zur Etablierung eines neuen bewaldeten Norderstedter Natur- und Wasserschutzgebietes. Dieses soll die beiden Seen: den Stadtparksee und den Tangstedter See bei Wilstedt, zu einem großen Speicher des Oberflächenwassers machen. Durch die Verlegung der Hochspannungsleitungen unter die Erde; Rückbau von Straßen, die das Gebiet durchschneiden; Renaturierung umliegender bisher landwirtschaftlich genutzter Flächen und Anlegen neuer Waldflächen soll dieses neue Naturschutzgebiet zu einer neuen Grünen Lunge der Stadt werden und langfristig zu einer ökologischen Einheit wachsen: Es soll das zusammenwachsen, was zusammen gehört. Es sind darüber hinaus infrastrukturelle Maßnahmen zur Nutzung von erneuerbaren Energieträgern notwendig, um zukünftig die Stadt mit klimaneutral erzeugten Wärme und Strom zu versorgen und den öffentlichen Verkehr abgasfrei auszurichten. Dies sollte die Antwort der Stadt Norderstedt sein auf die brennenden Probleme der Klimaerwärmung (Klimanotstand) in Hinblick auf die Gewährleistung entsprechender Lebensqualität der Stadtbewohner. In der Umsetzung der Projektziele sollte Norderstedt seine Vorteile auf dem lebenswichtigen Gebiet der Stadtökologie sehen, Unternehmen und Bewohner der Stadt Vorzüge in der Steigerung der urbanen Lebensqualität erkennen. 

NORDERSTEDT MARITIM

In jedem Konzept der nachhaltigen Entwicklung einer Stadt spielen drei Faktoren die Schlüsselrolle: Wertschöpfung, Bevölkerung und Lebensqualität. Idealerweise sollten sie sich auf den von ihnen abgeleiteten Handlungsfeldern komplementär in ausgewogener Art und Weise untereinander ergänzen. Die Stadt machte bereits die ersten Schritte in diese Richtung und ließ sich damals bei der Umgestaltung des Stadtparks die Erhöhung der Lebensqualität der Stadtbewohner etwas kosten, insgesamt um die 20 Millionen Euro. Kürzlich wurde bekannt, dass die Stadt plant, rund 5,5 Millionen Euro auszugeben für die Umgestaltung des Parks am Garstedter Herold Center (https://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article227117789/ Willy-Brandt-Park-wird-neu-gestaltet.html). Dies beweist: Der Stadt ist die Lebensqualität ihrer Bewohner wichtig und kann vieles in dieser Hinsicht tun. Und wenn seitens der Stadtverwaltung der Wille hinzukommen wäre, eine maritime Agenda für die Stadt auszurufen und zu entwickeln und sie in die Tat umzusetzen und somit das Freizeitangebot der Stadt an ihre Bürger dahingehend zu erweitern, wenn die Stadt einen Weg finden würde, der sie mit dem Meer und der Welt des Segelns verbindet, um ihre Attraktivität dadurch zu steigern, ließe sich dies bewerkstelligen. Das maritime PROJEKT HELENA, das hier von mir vorgeschlagen und unterbreitet wird, eingegliedert in die Vision NORDERSTEDT MARITIM sollte eine Brücke in diese Richtung, sprich zum Meer und zum Natursport Segeln schlagen. Es ist das erste Konzept der maritimen Agenda für die Stadt Norderstedt und wäre ein weiterer konsequenter Schritt in dieselbe Richtung.

Mein derzeitiges maritimes Konzept für die Stadt Norderstedt, dem ich die Überschrift NORDERSTEDT MARITIM gegeben habe, umfasst: Beseitigung der vorhandenen ökologischen Defizite des Stadtparks, auf die ich detailliert, gesondert und entsprechend bebildert eingehen werde; Renaturierung des Stadtparksees und damit korrespondierende Änderung seines Nutzungskonzepts; Heranführen von Groß und Klein also weiter Teile der sportlich interessierten Stadtbewohner an das Element Wasser und Meer durch das Betreiben von Naturwassersportarten: Freischwimmen, Langstreckenschwimmen, Eisschwimmen, Segeln, Rudern, Paddeln, Windsurfen, Tauchen; Gründung des gemeinnützigen „Wassersportvereins Norderstedt e.V.“, der unter einem Dach all diese Aktivitäten koordinieren und fördern sollte; Bau im maritimen Stil eines kleinen Vereinshauses mit Kleingastronomie und Sonnenterrasse am Seeufer; Rückbau des bestehenden Strandrestaurants und stattdessen Aus- und Umbau des bestehenden "Haus am See" im maritimen Flair.

Das Projekt zielt darauf ab, den Bürgern Norderstedt über die Möglichkeit zum Baden und Wasserski laufen hinaus noch was anderes anzubieten, was der sportlichen, rekreativen und ökologischen Auseinandersetzung ihrer Bürger in ihrer Freizeit mit dem Naturelement Wasser und Meer,  der Erholung, Entspannung, Regeneration und Rekreation als Teile der Lebensqualität zugeordnet werden kann. Das Meer und seine Landschaften sind von hohem Erholungswert. Ob sportliche Aktivitäten beim Segeln durch Weiterbildung, Spiel, Bewegung und Training, ob auf Erholung, Reisen und Ruhe fokussierte Freizeitgestaltung  –  das Segelangebot mit der HELENA könnte verschiedenartig gestaltet werden und sowohl kommerzielle als auch nicht kommerzielle Formen annehmen. Das vorliegende Projekt appelliert an die Verantwortlichen hierzu tätig zu werden und an die Sponsoren, dabei mit-wirkend Unterstützung zu geben und nachhaltig aktiv Einfluss zu nehmen.

PROJEKT HELENA ALS BESTANDTEIL DES 50-JÄHRIGEN JUBILÄUMS
DER STADTGRÜNDUNG IM JAHRE 2020

Die Gelegenheit, das Projekt HELENA mit dem 50. Jubiläum der Stadtgründung im Jahre 1970 zu verbinden, ist eine einmalige und kommt nicht wieder. Ich denke, diese sollte man unbedingt nutzen und das Projekt voll und ganz auf das 50-jährige Jubiläum der Stadtgründung im Jahre 2020 ausrichten. Diese werden im Sommer 2020 stattfinden und bis dahin ist es noch Zeit, um die HELENA soweit zu restaurieren, dass sie hier in Norderstedt ausgestellt und sogar in den hier vorhandenen Stadtparksee zu Wasser gelassen werden könnte. Die einzige Werft, die technisch in der knapp gewordenen Zeit in der Lage wäre, dies zu bewältigen, ist meiner Meinung nach die dänische Schiffswerft in Hvide Sande.

Die Jubiläumsfeierlichkeiten der Stadtgründung im Sommer nächsten Jahres. die schwerpunktmäßig im Stadtpark um den Stadtparksee stattfinden, wären mit der seinerzeit in Norderstedt ausgerichteten Landesgartenschau vergleichbar. Die Landesgartenschau kam und ging, der neu eingerichtete Stadtpark blieb und erfreut auf Dauer die Bürger der Stadt. Die vielen Events zu den Jubiläumsfeierlichkeiten werden auch stattfinden und wie ein Feuerwerk verglühen. Was aber Dauerhaftes davon übrig bleiben sollte, was Bestand hätte, wären die ökologisch-maritime Agenda der Stadt und die HELENA, wenn die Stadtverwaltung dem Projekt zustimmen und zum Bestandteil der kommenden Feierlichkeiten erklären würde.

Dann bestünde die Möglichkeit, die HELENA auf der Werft bis zum Sommer 2020 soweit zu restaurieren, dass das weitestgehend instand gesetzte Schiff am Stadtparksee ausgestellt und dort feierlich zu Wasser gelassen werden könnte.  Stellen Sie sich das vor: ein strahlend weiß glänzendes Schiff am Ufer des Sees – ein Publikumsmagnet und Attraktion für alle Besucher. Und dann die Aktion, die sicherlich das Highlight der Feierlichkeiten wäre: Ein Autokran hebt das am Heck beschriftete Schiff mit dem Heimathafen: NORDERSTEDT, verwandelt es für eine Weile in ein Luftschiff und setzt es vor den laufenden Fernsehkameras schließlich im Wasser ab… und die HELENA schwimmt wieder, in ihrem Heimathafen. Ich schätze, dies würde der Höhepunkt der Feierlichkeiten sein. Welche andere im Landesinneren liegende Stadt könnte so was vorweisen? All dies unter der Voraussetzung, dass die Sponsoren die Vorteile ihres Engagements erkennen und finanziell helfend einspringen. Nachfolgend versuche ich den Sponsoren Argumente zu liefern, wes-halb sie das Projekt unterstützen sollten. Diese sind aus meiner Sicht die folgenden:

VORTEILE DES PROJEKTS FÜR DIE SPONSOREN

1. Unter den in Norderstedt existierenden Vereinen, die ein breites Spektrum an Sportarten und Freizeitaktivitäten abdecken, gibt es keinen einzigen, der dem Bereich Wassersport, Segeln und insbesondere Hochseesegeln gewidmet ist. Hamburg hat in dieser Hinsicht ein reichhaltiges Angebot vorzuweisen – Norderstedt dagegen kein einziges. Wenn die HELENA wieder in Fahrt gebracht wird, würde sich dies grundlegend ändern.

2. Sowohl für die Bürger der Stadt als auch für die Belegschaft der Sponsoren würde das Schiff die preisgünstige Möglichkeit eröffnen, im Heimatrevier des Schiffes, nämlich in der Ostsee, und in anderen Revieren zu segeln.

3. Es würde dem maritimen Image der Stadt gut tun. Dann könnte man die Rote Welle im Logo der Stadt durch eine blaue ersetzen und zum neuen Markenzeichen werden lassen.

4. Am im Stadtpark ausgestellten Schiff könnten die am Projekt beteiligten Firmen und Sponsoren sich werbewirksam in Szene setzen und für ihre Produkte werben. Ein Massenpublikum wird dort unterwegs sein und alles wird auch im Fernsehen verschiedener Fernsehanstalten übertragen. Diese Gelegenheit sollten sich die Norderstedter Akteure der Wirtschaft nicht entgehen lassen.

5. Dass darüber hinaus das historisch wertvolle Schiff erhalten und sowohl kommerziellen als auch sozialen Zwecken dienen würde, darüber handelt ein Zeitungsartikel (online unter: https://hydrospace-info.blogspot.com/2019/07/projekt-helena.html); darauf gehe ich auch im dreisprachigen Exposè zum Projekt HELENA näher ein (online unter dem Link: https://www.gofundme.com/f/restaurierung-des-ostseekutters-quothelenaquot). Umfangreiche Bilderdokumentation der HELENA ist online unter dem Link https://hydrospace-info.blogspot.com/2016/12/helena-im-sommer-2008.html und weiter in meinem maritimen Blog unter https://hydrospace-info.blogspot.com/ einsehbar. Ich gehe davon aus, dass die Erhaltung des maritimen Erbes aus deutscher Hand den Sponsoren nicht gleichgültig sein dürfte und dass sie ihr diesbezügliches Engagement positiv für ihre eigenen Zwecke vermarkten könnten.

6. Der Stadtpark soll durch massive Aufforstung, der Stadtparksee durch die Wiederherstellung seiner ökologischen Balance renaturiert werden, was in der heutigen aufgeheizten Stimmung um den Klima- und Naturschutz langsam zur politischen Priorität wird und die wirtschaftliche Bedeutung erlangt – beides wichtig für die lokale Agende der Kommunalpolitiker und die hier tätigen Unternehmen. Schließlich tragen beide ihre politische und soziale Mitverantwortung für das soziale und ökologische Gleichgewicht der Stadt und die Lebensqualität der Stadtbewohner.

7. In Sinne dieser Agenda soll durch die Gründung des Wassersportvereins Norderstedt das Betreiben von Natursportarten ermöglicht und gefördert werden: Freischwimmen, Langstreckenschwimmen, Rudern, Paddeln, Segeln mit Optis und kleinen Jollen, Windsurfing, Tauchen und Hochseesegeln mit der  HELENA, eventuell zukünftig mit weiteren Segelkuttern, die der Verein anschafft und zu Segelzwecken adaptiert. Eine Infrastruktur am Stadtparksee soll geschaffen werden, um insbesondere Kindern und Jugendlichen das Erlernen von Segeln, Rudern und Surfen und den erwachsenen geübten Schwimmern das Frei- und Langstreckenschwimmen zu ermöglichen. Auf dem Stadtparksee erscheinen weiße Segel – Segeln und Windsurfen in Norderstedt wird somit zur Wirklichkeit. Durch die Verwirklichung des Projekts werden die wichtigsten Bereiche des Naturwassersports lokal abgedeckt – ein Gewinn für die Bürger und ihre Stadt. Die Sponsoren könnten sich auf den aufgezeigten Handlungsfeldern im Sinne ihrer sozialen Mitverantwortung profilieren. Sie würden hierzu ihr soziales, maritimes und ökologisches Engagement werbewirksam geltend machen können.

FAHRPLAN DES PROJEKTS HELENA

Um das ganze Projekt in die Bewegung zu setzen müsste in meiner Überzeugung ein förderungsfähiger Träger des Projekts entstehen, damit die Voraussetzungen der Förderung mit öffentlichen Mitteln erfüllt werden könnten, es sei denn, durch das Engagement von Firmen und der Bevölkerung wäre die Projektfinanzierung bereits abgesichert. Als langjähriger Bürger der Stadt Norderstedt richte ich nun mein Hilfeersuchen an Sie persönlich, adressiere es an die Norderstedter Stadtverwaltung, an die in Norderstedt ansässigen Firmen und an die Norderstedter Bevölkerung und hoffe, dass meine Initiative auf ein entsprechendes positives Echo stößt. In diesem Fall sehe ich den folgenden Fahrplan des Projekts:

1. Die Stadt Norderstedt erklärt sich zum Auftraggeber und Projektträger (PT) des Vorhabens.

2. Der PT implementiert die Ausstellung des renovierten Schiffes namens HELENA in die Feierlichkeiten zur Stadtgründung im Sommer 2020.

3. Der PT ernennt Jerzy Chojnowski zum Erfüllungsgehilfen (EG) bei der Umsetzung des Projekts.

4. Der EG nimmt Kontakt mit der dänischen Werft in Hvide Sande auf zwecks Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung (englisch: Letter of Intent), die das Interesse an Verhandlungen und am Abschluss eines Reparaturvertrages bekunden sollte. Rechtsverbindliche Erklärungen werden von beiden Verhandlungspartnern (EG und Werft) abgegeben.

5. Der EG lässt das Schiff auf einem Tiefbettlader durch eine auf Schwerlasttransporte spezialisierte Firma in die Werft überführen. Die Einlieferung in die Werft beginnt mit der Auskranung des Schiffes bei der Werft.

6. Der EG erarbeitet zusammen mit der Werft eine genaue Liste der auszuführenden Arbeiten am Schiff, die ihren Umfang und Qualität der Ausführung detailliert spezifiziert (Spezifikation). Daraufhin gibt die Werft ihren Kostenvoranschlag ab.

7. Im Falle der Einigung beider Parteien wird der PT zur Absicherung der Finanzierung den EG mit einem Akkreditiv (englisch: Letter of Credit) ausstatten, sprich mit einem Geschäftsbesorgungsvertrag, der die Verpflichtung eines Kreditinstituts regelt, nach Weisungen des Auftraggebers und Zustimmung des EG bei Abschluss bestimmter Bauabschnitte zur Zufriedenstellung des EG innerhalb eines bestimmten Zeitraumes Zahlungen an die Werft zu leisten.

8. Der Reparaturvertrag zwischen der Werft und dem EG wird unterzeichnet, der den in der Spezifikation genannten Umfang und die Qualität auszuführender Arbeiten regelt zu den vorgegebenen finanziellen und zeitlichen Konditionen.

9. Der EG übernimmt die Werftaufsicht über die Reparaturarbeiten während der Liegezeit des Schiffes auf der Werft. Der PT finanziert die Reisekosten des EG zur Werft und, wenn nötig, seine dortigen Aufenthaltskosten.

10. Das Schiff wird nach Erledigung aller notwendigen Arbeiten eine Woche vor Beginn der Feierlichkeiten in Norderstedt (Stadtpark) ausgeliefert, hier am Ufer des Stadtparksees auf dem Tieflader ausgestellt und dann – weil die örtlichen Gegebenheiten es erlauben – feierlich zu Wasser gelassen.

11. Zur feierlichen Taufzeremonie der HELENA unter dem Motto NORDERSTEDT MARITIM:

Die Taufzeremonie wird durch die Oberbürgermeisterin, Frau Elke Christina Roeder und die Stadtpräsidentin, Frau Kathrin Oehme durchgeführt; Werbebanner der Sponsoren flattern die ganze Zeit am Rigg im Wind. Die Bundesflagge wird am Heck auf dem Flaggstock durch den Skipper Jerzy Chojnowski gesetzt; Die Flagge der Stadt Norderstedt wird durch die Taufpatinnen auf den Masttopp gehisst.

12. Ein Sommer-Wasserliegeplatz für die HELENA wird an der Schleimündung angemietet und das Schiff dorthin verbracht, ein alternativer Standort in Lemkenhafen steht zur Wahl. Nach den Testfahrten wird der normale Segelbetrieb mit dem Schiff aufgenommen.

Um das ehrgeizige Gesamtvorhaben finanziell abzusichern und zum Erfolg zu bringen, benötige ich finanzielle, materielle und ideelle Hilfe von Seiten privater Sponsoren und Förderung seitens Behörden und institutioneller Akteure – aber vielleicht vor allem und am meisten von Ihnen. Ihre Hilfe wäre besonders wertvoll und Erfolg versprechend. Es wäre sinnvoll eine professionelle auf Marketing spezialisierte PR-Agentur mit der ganzen Vermarktung des Projekts und der maritimen Events um die Jubiläumsfeierlichkeiten  zu betrauen. Meine Aufgabe und Zuständigkeit sehe ich hauptsächlich in der fachtechnischen Betreuung des Projekts.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir unter die Arme greifen und dem ambitionierten Projekt einen Anschub in die richtige Richtung geben könnten und so zum Erfolg des Projekts beitragen würden. Gerne stehe ich für alle Rückfragen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Jerzy Chojnowski
Skipper, Segellehrer, Yachtberater
Marine&Eco-Consultant

Anlagen: 
Exposè 
Fotos vom Schiff aus den Jahren 2008, 2011 
Zeitungsartikel aus den Jahren 2012, 2019
(letztes Update am: 7. November 2019)


EXPOSÈ

PROJEKT HELENA:

Restaurierung eines alten Ostseekutters namens HELENA

und sein Einsatz für soziale Zwecke

1. Problemsituation
 
Alte Schiffe, behaupten ihre Liebhaber, hätten eine Seele, die modernen Schiffen allesamt fehle. Dem schließe ich mich an. Sie sind, wie alte Häuser, unser historisches Erbe, das uns heute von Handwerks- und Baukunst früherer Zeiten und von der Geschichte, von Leben und Arbeit ihrer Betreiber erzählen. Sie stellen die maritime Architektur dar, die unsere Häfen bereichern und die Hafenbesucher begeistern. Über ihren ideellen Wert hinaus können sie aber auch für vielfältige, für die Gesellschaft nützliche Zwecke genutzt werden. Einige besondere Probleme begleiten jedoch dieses maritime Erbe:

 - Historische Schiffe verfallen schnell, besonders dann, wenn sie aus Holz sind, wenn Pflege fehlt und der Verfallsprozess nicht rechtzeitig und wirksam gestoppt wird. Ist dieser zu weit fortgeschritten, sinken sie in Häfen. In den meisten Fällen werden sie anschließend abgewrackt. Sie gehen uns dann unwiderruflich verloren: ein kultureller Verlust, der nicht wieder gutgemacht werden kann. 


- Unseren Behörden fehlt viel zu oft jegliches Verständnis dafür, dass hier etwas dringend getan werden muss. Auf staatliche Unterstützung wartet man also häufig vergebens, was Restaurierung, Pflege und Betrieb solcher Schiffe anbelangt. Das beweist zumindest meine bisherige wenig erbauliche Erfahrung.


- Dieser Aufgabe widmen sich also Liebhaber, die sich aus idealistischen Gründen für den Erhalt unseres maritimen Erbes einsetzen und dafür Zeit, Arbeit und Geld einsetzen aber in der Regel leider viel zu finanzschwach sind um das Vorhaben schnell und fachgerecht zu Ende zu bringen. Einer von ihnen bin auch ich. Für mich als Segler, der ich seit meiner Jugend segele, gab es schon immer einen Traum nämlich, einen alten Segelkutter zu besitzen, darauf zu wohnen und mit seinem Betrieb zum Gemeinwohl beizutragen. 


2. Vorgeschichte

Meine maritimen Interessen, mein seglerischer Werdegang als Skipper, Segellehrer und Yachtberater und die Wege des Schicksals führten mich also zum Erwerb eines alten und erhaltungswürdigen Ostseekutters namens HELENA. Es handelt sich um ein im Jahre 1943 bei der A. Modersitzki-Werft in Tolkemit/bei Elbing (Ostpreußen) gebautes Fischerboot aus Eiche (Spitzgatter) von 15 m Länge, 5 m Breite und 33 t Gewicht.

Durch die Kriegsfolgen zog die Modersitzki-Werft 1945 nach Maasholm an der Schleimündung um, wo sie sich bis heute befindet. Das am Frischen Haff während des Krieges gebaute Schiff kam 1945 nach Schleswig-Holstein und blieb hier die ganze Zeit während seines Dienstes als Fischkutter. Nach dem Krieg fischte er zunächst auf der Ostsee und wurde später bis zu seiner Außerdienststellung auf der Nordsee als Krabbenkutter  mit Heimathafen Büsum betrieben, vom Fischer Reimer Matthiesen. Dieser verkaufte das stillgelegte Schiff an einen Büsumer Makler, der den Fischkutter zwischen 1993 und 1998 zu einem Motorsegler also Sportfahrzeug umbauen ließ. Sein vorletzter Eigner verlegte das Schiff in der ersten Jahrzehnthälfte des neuen Millenniums nach Husum, dann nach Wilhelmshaven. Anfang September 2008  sank das Schiff im Hafen von Wilhelmshaven aus Mangel an Aufsicht und Pflege, blieb mehr als eine Woche in 10 m Tiefe liegen und wurde nach seiner Bergung mit schweren Schäden an Maschine, Elektrik, Einrichtung und Ausrüstung zum Wrack. Die Stadt veranlasste die Bergung des Wracks. Ich übernahm es am 14. Oktober 2008, wurde sein Eigner und rettete das Schiff somit vor dem Abwracken. 

3. Restaurierung

Nach einer einwöchigen von mir vorgenommenen provisorischen Reparatur wurde der Kutter am 20. Oktober 2008 wieder zu Wasser gelassen und blieb drei Jahre  im Wasser liegen bis es zwecks weiterer Instandsetzung im Oktober 2011 an Land gezogen wurde, auf das Grundstück des Yacht-Clubs Wilhelmshaven (s. Zeitungsartikel). Von Oktober 2008 bis Oktober 2012 arbeitete ich intensiv an der Instandsetzung des Schiffes und investierte viel Zeit, Arbeit und Zuwendung in seine Erhaltung und Restaurierung: 2000 Arbeitsstunden und über 10.000 Euro an Privatkapital. Leider konnte ich die Instandsetzung des Schiffes nicht fortsetzen und beenden, weil ich bei dem Wilhelmshavener Verein (dem ich 2009 beigetreten bin) im Jahre 2012 zunehmend Anfeindungen ausgesetzt wurde, die die Fortsetzung des Projekts unmöglich machten. Der Verein erwies sich als eigennützig, sein Vorstand als vertrags- und wortbrüchig und in hohem Maße unkameradschaftlich. Die zweckgebundene Spende einer Wilhelmshavener Stiftung an das Projekt HELENA  wurde durch den Verein veruntreut. Ähnlich verhielten sich der Vorstandsvorsitzende  und sein Stellvertreter bei der Veruntreuung des Vereinsvermögens in Höhe von 30.000 Euro im Zusammenhang mit der Instandsetzung der Lagerhalle, wobei eine sachgemäße und kostengünstige Durchführung dieser Arbeiten nur einen Bruchteil dieser Summe hätte in Anspruch nehmen können und müssen. Deshalb war seit November 2012 keine Zusammenarbeit mit dem Verein und keine Instandsetzung des Schiffes mehr möglich. Mein historisches Eigentum verfällt seitdem in Wilhelmshaven  auf dem Gelände des Yacht-Clubs Wilhelmshaven. Aus diesen Gründen braucht die HELENA zur weiteren Instandsetzung einen neuen Landliegeplatz bei einer Reparaturwerft und muss dorthin auf dem Landwege überführt werden.

4. Projektziel

Nach dem Untergang der HELENA beschloss ich das Schiff, das mir zum günstigen Preis angeboten wurde, zu retten und begann mit der Rettungsaktion Ende September 2008 nicht zuletzt deshalb, weil ich davon überzeugt war, dass ich einen sinnvollen Verwendungszweck für die HELENA gefunden habe, nämlich ihren zukünftigen Einsatz für maritime Ausbildung von Jugendlichen und  Kinderpädagogik. Kindern und Jugendlichen sollte der Kutter jedenfalls den ersten Kontakt mit dem Element Meer ermöglichen – ein sozial sinnvoller Verwendungszweck also und ein gemeinnütziges Projekt zugleich. Das Nutzungskonzept des Schiffes richtet sich aber auch an Erwachsene: Segelbegeisterte und Wassersport treibende, die in die Welt des Meeres eintauchen wollen. Für sie würde das Schiff die Gelegenheit bieten, sich und das Meer neu zu entdecken durch das Erlebnis des Küsten- und Hochseesegelns (bis ins Mittelmeer und in die Karibik) und durch die Erkundung der Unterwasserwelt durch Tauchen. Zum Ziel des Projekts gehört, das historische, gegenwärtig in Niedersachsen liegende Schiff, das an der Ostsee von deutscher Hand erbaut wurde und seit 1945 in Schleswig-Holstein seine fast 50 Dienstjahre als Fischkutter verrichtete, in sein Heimatrevier Ostsee zurückzuholen und hier in Schleswig-Holstein zu betreiben. Hierzu gehört, staatliche Förderung einzufordern und Spenden zu akquirieren, um den historischen, denkmalschutzwürdige Kutter HELENA auf dem Landweg in eine dänische Reparaturwerft zu verbringen, dort fachgerecht instand zu setzen und auszurüsten..  Es ist geplant, das Schiff nach seiner Instandsetzung zu einer Arbeits-, Therapie-, Ausbildungs- und Wohnstätte zu machen, um die sich das maritime Erlebnis der Natur und das Betreiben des Wassersports durch das Segeln drehen sollten. Mein Ziel ist, die HELENA als hochseetüchtiger Segelkutter wieder in Fahrt zu bringen, in Eigenregie zu betreiben und hoffe, das Schiff mit fremder Hilfe und meinem Engagement für gemeinnützige Zwecke nutzen zu können und so für die kommenden Generationen zu erhalten.

5. Historischer Wert

Es handelt sich im Falle des Kutters HELENA um ein Stück unseres maritimen Erbes, um ein maritimes Denkmal ostpreußischer materieller Bootsbaukunst, ein Meisterwerk aus deutscher Handwerkshand, das es auch mit staatlicher Unterstützung zu schützen und zu erhalten gilt. Es gibt nur noch sehr wenige denkmalschutzwürdige hölzerne Ostseekutter solcher Art, was den besonderen historischen Seltenheitswert meiner HELENA ausmacht. In der Tat ist das Schiff ein Teil materiellen Kulturerbe Preußens, weshalb ich im November 2018 beim Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein die Eintragung des Kutters in die Denkmalliste der beweglichen Kulturdenkmale beantragt habe, um es unter Denkmalschutz zu stellen. Die Maschine des Schiffes ist ein Motor von Henschel, einer Kasseler Motorenbaufirma, die in Deutschland vor und nach dem Krieg die Industriegeschichte schrieb.

6. Sponsoring

Aus obigen Gründen bin ich auf der Suche nach helfenden Sponsoren und Händen, die bereit wären das Projekt finanziell, materiell oder ideell zu unterstützen, um das historisch wertvolle Schiff vor dem Verfall zu bewahren und dem Projekt HELENA zum Erfolg zu verhelfen. Das Projekt ist auf die Großzügigkeit privater Spender und die Hilfsbereitschaft von Behörden angewiesen.

Sind Sie auch, wie ich, der Meinung, dass mein historisches Schiff es verdient hat, erhalten zu werden? Könnten Sie sich vorstellen, bei der Restaurierung mitzuhelfen? Über Ihre großzügige Unterstützung des Projekts würde ich mich sehr freuen und dafür Ihnen dankbar sein.



Jerzy Chojnowski
(Eigner-HELENA)
Skipper/Segellehrer/Yachtberater













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Nachrichten
14.10.19
NORDERSTEDT
Michael Schick
SEGELN UND RUDERN STATT WASSERSKI AUF DEM STADTPARKSEE 

Der Norderstedter Jerzy Chojnowski am Stadtparksee, der zum Revier für Segel- und Ruderboote werden soll. Fotos: Michael Schick/privat

Der Norderstedter Jerzy Chojnowski will die Wasserfläche im Stadtpark renaturieren und der Stadt so ein maritimes Flair verleihen.

Norderstedt.  Jerzy Chojnowski steht am Stadtparksee, und vor seinem geistigen Auge erscheint ein Bild, das eine veränderte Realität zeigt. Die Masten der Wasserskianlage sind verschwunden. Nicht mehr Jugendliche werden am Seil übers Wasser gezogen, sondern Segler und Ruderer prägen die Szene. „Ich möchte Norderstedt maritimes Flair verleihen“, sagt Chojnowski. Der Stadtparksee soll renaturiert werden, die Wasserskianlage in die Costa Kiesa auf der anderen Seite der Schleswig-Holstein-Str. und auf Tangstedter Gebiet versetzt werden. „Der Rückbau passt genau in die Zeit, in der das Motto zurück zur Natur heißt und alle darüber reden, wie wir das Klima schützen können“, sagt der Initiator der neuen Norderstedter Leitidee.

Das ökologische Potenzial des Sees ist nicht ausgeschöpft
Nur Baden und Wasserski – damit sei der See dem Kommerz preisgegeben, das ökologische Potenzial der Wasserfläche werde bei weitem nicht ausgeschöpft. Sportarten wie Segeln, Rudern und Langstreckenschwimmen, das gerade für die vielen hiesigen Triathleten wichtig sei, hätten keine Chance. „Kindern und Jugendlichen wird nicht einmal die Möglichkeit gegeben, mit Optis und kleinen Jollen das Segeln und Windsurfen zu lernen“, sagt der begeisterte Segler. Und liefert gleich noch eine weitere Idee mit: Der Wassersportverein Norderstedt soll gegründet werden und die „Natursportarten Freischwimmen, Rudern, Segeln mit Optis und kleinen Jollen und Windsurfing“ voranbringen.

Jerzy Chojnowski an seinem  Fischkutter. Der Norderstedter möchte das Segelboot für maritime Projekte mit Kindern und Jugendlichen nutzen.
Fotos: Michael Schick/privat

Ein Symbol für das neue Stadtmotto hat er auch schon: die Helena. So heißt der alte Fischkutter, den der 66-Jährige vor dem Verschrotten gerettet hat. Noch liegt das hölzerne Segelboot, das 1943 gebaut wurde, in Wilhelmshaven. Doch Chojnowski möchte, dass seine Heimatstadt die Helena nutzt. Da bietet sich das Jugendlandheim in Lemkenhafen geradezu an. Das Haus, das der Stadt gehört und vor allem von Schülern genutzt wird, liegt auf Fehmarn dicht am Wasser. Von dort könnten die jungen Norderstedter zu Fahrten auf der Ostsee und in anderen Revieren starten.

Und dabei Erfahrungen sammeln, die sie für das spätere Leben gut gebrauchen könnten. Ihm schwebt ein maritimes Projekt für Kinder und Jugendliche vor, „die an Bord Teamarbeit, Disziplin, Seemannschaft und Naturliebe lernen“. Die Helena solle Platz für Abenteuer, Spaß und einmalige Erlebnisse werden.

Norderstedt soll nun zum Heimathafen der Helena werden und das Segeln in der Stadt hoffähig machen. Der Initiator sieht sein Projekt als Geschenk zum 50. Geburtstag der Stadt, der im nächsten Jahr groß gefeiert wird. Der 66-Jährige hat seinem Wunsch in Schreiben an Stadtpräsidentin Kathrin Oehme und Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder Ausdruck verliehen.

Rund 200.000 Euro sind nötig für die Reparatur des Bootes
Das Projekt hat nur einen Haken: Chojnowski braucht rund 200.000 Euro, um das 15 Meter lange und 33 Tonnen schwere Holzschiff reparieren zu lassen. Die Helena müsste von Wilhelmshaven auf dem Landweg in eine Reparaturwerft, am besten in die dänische Werft in Hvide Sande, überführt, dort instand gesetzt und ausgerüstet werden, denn: Das Boot war 2008 gesunken und lag mehr als eine Woche lang in zehn Meter Tiefe im Hafen von Wilhelmshaven.

Die Stadt habe die Bergung organisiert. „Als die Helena wieder an die Oberfläche kam, hatte sie schwere Schäden an Maschine, Elektrik, Einrichtung und Ausrüstung davongetragen und war praktisch ein Wrack“, sagt der Elektrotechniker, der später in Posen Philosophie studierte, dann in Danzig an der Uni unterrichtete bevor er 1981 nach Deutschland kam. Chojnowski hat die Helena vor dem Abwracken bewahrt – dass er sich für den Oldie derart engagiert, hat sehr persönliche Gründe: 2004 starb sein Vater bei einem gemeinsamen Urlaub auf der Insel Phuket. Ein Tsunami riss den damals 83-Jährigen am 26. Dezember gegen 10 Uhr in den Tod, den Sohn spuckte die Riesenwelle wieder aus.

Der alte Kutter heißt wie seine verstorbene Mutter: Helena
Die Trauer zog dem damals 52-jährigen Polen auch an Land den Boden unter den Füßen weg. Er musste wieder Tritt fassen und gründete den Verein für Tsunami-Opfer (GTVRG e.V.), ein erster Schritt. Chojnowski, seit 1989 also seit drei Jahrzehnten als Marine&Eco-Consultant aktiv, schon als Jugendlicher segelbegeistert, als Segellehrer, Skipper und Yachtberater weltweit unterwegs, folgte dem Rat des Arztes, sich ein Hobby zu suchen, etwas, was ihn ablenkt. Bei der Suche im Internet fiel sein Blick auf die Verkaufsanzeige eines alten Holzkutters in Wilhelmshaven: Helena – so hieß auch seine verstorbene Mutter – schien ihm das Objekt zu sein, das ihn wieder auf die Beine bringen kann. Er hat viel Zeit und Geld investiert, um den Kutter flott zu machen. Doch irgendwann reichten weder Kraft noch Geld; nun hofft er, dass Verwaltung, Politik und Sponsoren ihn dabei unterstützen, die Helena fahrtüchtig zu bekommen.

Finden sich Geldgeber und entscheidet sich die Stadt für das Projekt, könne die Helena bis zum Sommer 2020 restauriert – und im Stadtparksee feierlich zu Wasser gelassen werden. „Stellen Sie sich das vor: Ein Autokran hebt das strahlend weiß glänzende Schiff ins Wasser, und die Helena schwimmt wieder, in ihrem Heimathafen.“ Weitere Infos per E-Mail an hydrospace@wtnet.de

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Die obige Fassung ist die von mir autorisierte Version.
Online ist der Artikel ansonsten zu finden unter dem Link:
https://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article227353733/Segeln-und-Rudern-statt-Wasserski-auf-dem-Stadtparksee.html

Jerzy Chojnowski

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"Projekt HELENA" ist bei Google mit den Stichwörtern „hydrospace projekt helena“ zu finden.

Die Spendenaktion zugunsten der Restaurierung des Kutters HELENA ist gezielt unter den folgenden Link einsehbar: 


Der Initiator und Betreuer des Projekts, Jerzy Chojnowski, 
wäre allen Förderern und Spendern  sehr dankbar
für ihre effiziente und großzügige 
Unterstützung des Projekts.

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