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Sonntag, 9. Juni 2019

ELBE 5 IST ZURÜCKGEKEHRT/ELBE 5 IS BACK AGAIN





10. Juni 2019



Hvide Sande
Shipyard, Steel & Service
Herrn Carl Erik Kristensen
Managing Director
Beddingsvej 2
6960 Hvide Sande
Tlf: +45 9731 2511

Sehr geehrter Herr Kristensen,

gute Nachrichten für Sie und Ihre vorzügliche Werft:

Der Lotsenschoner ELBE 5, am 29. Mai 2019 wieder in Hamburg eingetroffen, ist nach der aufwendigen und kostspieligen Restaurierung auf Ihrer Werft, also gerade frisch komplett generalüberholt, nach nur 10 Tagen, am 8. Juni 2019, nach einer Kollision auf der Elbe mit einem Containerschiff zum Wrack also wieder reif für die abermalige Generalüberholung auf Ihrer Werft geworden. Gerade erst ist die „Elbe 5“ aufwendig saniert worden, und nun liegt sie in den Fluten ihres namensgebenden Flusses begraben – eine wahrhaftig meisterhafte nautische Leistung!

Unter diesen Umständen kann ich voller Begeisterung 
skandierend den Verantwortlichen zurufen:
APPLAUS! BRAVO! GUT GEMACHT, JUNGS!
WEITER SO! 
UNSERE DÄNISCHEN FREUNDE 
REIBEN SICH SCHON DIE HÄNDE
UND SPRINGEN VOR FREUDE IN DIE LUFT.

So schnell ein nagelneues, gerade für teures Geld hergerichtetes Schiff, auf dem die frisch aufgetragene strahlend weiße Farbe noch nicht ganz aushärten konnte, kaputt zu machen, das kann nicht jeder. Das können nur Hamburger Fachleute und maritime Experten aus dem Stall der Pfleger maritimen Erbes bewirken – dieser Ruf eilt ihnen nun voraus. Somit ist Ihnen ein neuer üppiger Reparaturauftrag so gut wie sicher. Herzlichen Glückwunsch!

Solange sich bei uns um Traditionsschiffe nautische Banausen mit abgebrochener Dachdecker- oder Konditorlehre, Entlassene aus dem Irrenhaus, stockbesoffene Geisterfahrer zur See, taubblinde gebrechliche Opas im Kurzerholungsurlaub vom Altenheim, maritime Trittbrettfahrer, milieufremde Schlamper, aufgeblasene Möchtegern-Kapitäne mit Rondellteich-Zertifikat als Befähigungsnachweis... solange sich schließlich flankierend darum korrupte, inkompetente Bürokraten und betrügerische Langfinger kümmern (s. Schiff der Mörder und Schande "Gorch Fock"), werden Sie und Ihre Werft, wo handwerklich meisterhafte Bootsbau-Leistung abgeliefert wird, gut mit Arbeit versorgt. Anders kann es bei uns in Germany leider nicht funktionieren und wenn doch, dann nur noch äußerst selten, allenfalls in Einzelfällen. Das Beispiel der ATALANTA aus Wismar, des Schwesterschiffes, zeigt, dass es auch anders geht. Unter diesen Umständen sind laufende Reparaturaufträge für Ihre Werft und andere dänische Bootswerften, die zu den besten weltweit gehören, gesichert.

Bald landet das Wrack der ELBE 5 also wieder in Hvide Sande und Sie und Ihre Mitarbeiter werden wieder alle Hände voll zu tun haben, um es wieder flott zu machen. 

Übrigens: Vielleicht würde es Sie am Rande dieser Story die Geschichte meines im Jahre 1943 ebenfalls aus Eiche gebauten 15m langen Kutters namens HELENA interessieren. Das Schiff ist - bevor ich es gekauft habe - ebenfalls gesunken, allerdings aus Mangel an Aufsicht und Pflege, an seinem 10m tiefen Liegeplatz im Hafen von Wilhelmshaven  und es ragten damals im September 2008 auch nur die Mastspitzen aus dem Wasser heraus, wie heute von der ELBE 5. 


Hier enden jedoch Parallelen beider Geschichten, insbesondere in finanzieller Hinsicht, aber nicht nur. Denn für die ELBE 5 fanden sich Mittel und Wege, um die ansehnliche Summe von 1,5 Millionen Euro zusammen zu kratzen; im Falle HELENA dagegen gab es nur Verhinderungsgründe, die der Restaurierung des Schiffes im Wege standen. Beide Schiffe zwar aus deutscher Bootsbauhand und ein maritimes Kulturerbe, aber bisher von der öffentlichen Hand sehr ungleich behandelt. Und so gammelt mein Schiff schon seit Jahren auf dem Gelände eines Wilhelmshavener Mobbing-Vereins namens YCW e.V., der mir den Zugang zu meinem Schiff schon seit sieben Jahren rechtswidrig verwehrt. Die ELBE 5 wird von der riesigen Öffentlichkeit begleitet; die Freveltaten des Wilhelmshavener Mobs dagegen werden von den deutschen verlogenen Medien beharrlich verschwiegen und sorgfältig unter den Teppich gekehrt.

Hoffentlich habe ich Ihnen durch diese Ausführungen geholfen, den Stand der Dinge in Sachen Pflege von Traditionsschiffen in Deutschland besser zu verstehen.

Ich verbleibe mit vorzüglicher Hochachtung

und mit freundlichen Grüßen


Jerzy Chojnowski
Skipper/Segellehrer/Yachtberater


Im Bild:
Die ELBE 5 ist zurückgekehrt!










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Stand: 30.05.2019 

Die "No. 5 Elbe" ist zurück in Hamburg


Der Lotsenschoner "Elbe No. 5" kehrt nach einer Generalüberholung in Dänemark in den Hamburger Hafen zurück. © NDR Foto: Petra Volquardsen
Er ist wieder da: Der Lotsenschoner "No. 5 Elbe" wird im Sandtorhafen begrüßt.
Mehr als 130 Jahre lang segelte er in der Elbmündung, in der Nordsee und auf dem Atlantik, jetzt bekam er seine erste richtige Generalüberholung: Der Lotsenschoner "No. 5 Elbe" ist nach einer aufwendigen neunmonatigen Sanierung bei einer Werft im dänischen Hvide Sande nach Hamburg zurückgekehrt.
Das Schiff war am Dienstagmorgen in Dänemark aufgebrochen, über Nacht nach Cuxhaven gesegelt und am Mittwochabend gegen 17.15 Uhr schließlich zurück im Sandtorhafen eingelaufen. Mitglieder des Vereins "Freunde des Lotsenschoners No. 5 Elbe" nahmen den Segler begeistert in Empfang. Bereits am Wochenende soll er wieder erste Gästefahrten unternehmen.

Das Schiff hat eine äußerst bewegte und bewegende Geschichte. Gebaut 1883 bei der Stülcken-Werft in Hamburg, diente der Lotsenschoner mehrere Jahrzehnte dazu, Lotsen in der Nordsee an Bord der einlaufenden Schiffe zu bringen - und wieder zurück. Nach der Außerdienststellung wurde die "No. 5 Elbe" in den 1920er-Jahren in die USA verkauft, diente dem Autor und Abenteurer Warwick Tompkins und seiner Familie als schwimmendes Zuhause. Tompkins segelte mehrmals über den Atlantik und setzte dem Schiff, das damals "Wander Bird" hieß, mit Büchern und Filmen ein Denkmal. Seit 2002 ist der Lotsenschoner wieder in Deutschland, nimmt bei Tagestörns auch Gäste mit an Bord.

Harte Arbeit für ein neues Leben

Ehrenamtliche unterstützen Restaurierung

Das Schiff wurde in Dänemark grundüberholt: Die Spanten, quasi die Rippen des Lotsenschoners, waren nach mehr als 130 Jahren nicht mehr fest genug. Rund zwei Drittel von ihnen mussten erneuert werden, dazu der komplette Kiel und alle Planken. "Von außen ist eigentlich alles beim Alten geblieben. Von innen ja erst recht", sagte Joachim Kaiser von der Stiftung Hamburg Maritim, der das Schiff gehört. "Wir haben im Grunde diese Restaurierung um die historische Inneneinrichtung herum ausgeführt. Das war die größte Reparatur, die das Schiff je gehabt hat in einem Stück. Das wird man so schnell nicht wieder müssen - aber auch nicht können."
Ehrenamtliche halfen mit bei der Restaurierung, die im September 2018 begonnen hatte. Rund 1,5 Millionen Euro haben die Arbeiten insgesamt gekostet. Das Geld kam unter anderem vom Bund, von der Stadt Hamburg und von privaten Spendern.
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Die-No-5-Elbe-ist-zurueck-in-Hamburg,lotsenschoner132.html

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Nach der Havarie des Lotsenschoners "No. 5 Elbe" laufen die Ermittlungen zu dem Unfall. Das historische Schiff war am Sonnabend auf Höhe Stadersand mit einem Containerschiff kollidiert und gesunken. Sechs Erwachsene und zwei Kinder wurden mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht. Zu den Gründen, die zum Zusammenstoß mit dem Containerschiff geführt haben, müssten die Ergebnisse der amtlichen Untersuchungen abgewartet werden, heißt es in einem Statement der Stiftung Hamburg Maritim, der die "No. 5 Elbe" gehört.

Der Segler war noch während des Sinkens abgeschleppt worden und liegt nun im Mündungsbereich des Flusses Schwinge auf Grund. Die Feuerwehr sicherte das Denkmalschiff mit Stahlseilen an Land. Taucher begutachteten es am Sonntag unter Wasser, um die Beschaffenheit und die Bergungslage zu erkunden. Noch ist unklar, wie es mit der "No. 5 Elbe" weitergehen soll - und ob sie sogar wieder flottgemacht werden kann. Der Lotsenschoner war gerade erst für rund 1,5 Millionen Euro aufwendig saniert worden und Ende Mai nach Hamburg zurückgekehrt.

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Bestuerzung-nach-Havarie-der-No-5-Elbe-,lotsenschoner140.html

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Der Fotoreporter, der zufälligerweise das ganze Geschehen
beobachtete und das Schiff während und nach der Kollision
fotografierte, gab der Hamburger Morgenpost zu Protokoll:
"Kurz vor der Kollision fuhr das Schiff einen wirren, 
chaotischen Kurs", der logischerweise auf den
Zustand der Verwirrung des Schiffsführers und
der Schiffsbesatzung hindeutete.



Der Zusammenstoß der "No.5 Elbe" mit der "Astrosprinter"











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