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Dienstag, 4. Juli 2023

PROJEKT NIENDORF MARITIM - LIVING CLEAN BALTIC

  

 


  




4. August 2023

 

Jerzy Chojnowski

hydrospace@gmx.de

 

An

Herrn Bürgermeister

Sven Partheil-Böhnke

Gemeinde Timmendorfer Strand

Strandallee 42, 23669 Timmendorfer Strand

s.partheil-boehnke@timmendorfer-strand.org

 

Herrn Joachim Nitz

Timmendorfer Platz 10, 23669 Timmendorfer Strand

info@timmendorfer-strand.org 

 

Cc: Niendorfer Yacht-Club e.V.

Herrn 1. Vorsitzenden Hans Schwardt

h.schwardt@nyc-ev.de

 

WOODSPARS, Mr. Samuel Zambaldi

contact@woodspars.com 

 

Anfrage zum Projekt „NIENDORF MARITIM“: Kutterumbau samt Neugestaltung des Niendorfer Hafens; Fischaufzucht und Erhaltung des lokalen Fischereibetriebs, Alt- und Neulastensanierung speziell im Bereich der Lübecker Bucht als Begleitaspekte

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Partheil-Böhnke

Sehr geehrter Herr Nitz, 

nach 37 Jahren des Fischfangs war ein Niendorfer Fischer, Herr H., gezwungen, den in zweiter Generation geführten Fischereibetrieb einzustellen und seinen Fischkutter (nachstehend im Bild), den er vor Jahren von seinem Vater übernahm, zum Verkauf anzubieten.

Fischkutter liegt auf der Slip

Es ist zunächst vielleicht nicht auf den ersten Blick zu erkennen, weshalb ich mich gerade an Sie mit dieser Anfrage wende. Darum füge ich nachfolgend einige Erläuterungen hinzu. 

1. MARITIMES KULTURGUT 

Holzkutter und klassisch gebaute Holzschiffe, behaupten ihre Liebhaber, hätten eine Seele, die modernen Schiffen allesamt fehle. Dem schließe ich mich an. Sie sind wie alte Häuser, unser historisches Erbe, das uns heute von der Handwerks- und Baukunst früherer Zeiten und von der Geschichte, von Leben und Arbeit ihrer Betreiber erzählen. Sie stellen die maritime Architektur dar, die unsere Häfen bereichern und die Hafenbesucher begeistern. Über ihren ideellen Wert hinaus können sie aber auch für vielfältige, für die Gesellschaft nützliche Zwecke genutzt werden. Einige besondere Probleme begleiten jedoch dieses maritime Erbe: 

 - Holzschiffe verfallen schnell, besonders dann, wenn Pflege fehlt und der Verfallsprozess nicht rechtzeitig und wirksam gestoppt wird. Ist dieser zu weit fortgeschritten, sinken sie in Häfen. In den meisten Fällen werden sie anschließend abgewrackt oder geschieht dies vorsorglich. Sie gehen uns dann unwiderruflich verloren: ein kultureller Verlust, der nicht wieder gutgemacht werden kann. 

- Unseren Behörden fehlt viel zu oft jegliches Verständnis dafür, dass hier etwas dringend getan werden muss. Es handelt sich dabei um ein strukturelles Problem der behördlichen Vernachlässigung der Pflege unseres maritimen Erbes oder gar eine Abneigung, genau das zu tun. Auf staatliche Unterstützung wartet man also häufig vergebens, was Restaurierung, Pflege und Betrieb solcher Schiffe anbelangt. Das beweist nicht nur meine bisherige wenig erbauliche Erfahrung, sondern auch der Status quo unserer Häfen, wo diese Schiffe langsam vor sich hin gammeln.

- Dieser Aufgabe widmen sich also Liebhaber, die sich aus idealistischen Gründen für den Erhalt unseres maritimen Erbes einsetzen und dafür Zeit, Arbeit und Geld einsetzen aber in der Regel leider viel zu finanzschwach sind um das Vorhaben schnell und fachgerecht zu Ende zu bringen. Einer von ihnen bin auch ich. Für mich als Segler, der ich seit meiner Jugend segele, gab es schon immer einen Traum nämlich, einen Segelkutter zu besitzen, ihn aktiv zu betreiben und mit seinem Betrieb zum Gemeinwohl beizutragen. Durch den zum Kauf angebotenen Kutter bietet sich nun die Gelegenheit im Wege einer öffentlich-privaten Partnerschaft mit der Gemeinde, den Fischkutter aus deutscher, ostholsteinischer Hand zu einem Segelkutter, Traditionsschiff und Wahrzeichen der Gemeinde umzubauen (nachstehend im Bild ein Beispiel, der deutsche Segelkutter THETIS, den ich ein paar Monate lang auf dem Südatlantik und in der Karibik führte). 


2. VOM FISCHKUTTER ZUM SEGELKUTTER 

2.1 Das bei der traditionsreichen, vormals am Frischen Haff in Ostpreußen in Tolkemit (heute Tolkmicko) ansässigen, Werft Modersitzki in Maasholm gebaute und 1986 zu Wasser gelassene formschöne Schiff ist ein historisches, erhaltungswürdiges, maritimes Kulturgut deutscher Bootsbaukunst, da Schiffe solcher Art nicht mehr gebaut werden und selten geworden sind. Seit seines Zuwasserlassens  ist der Fischkutter in Niendorf beheimatet. Wenn nun das gefällige, sehr robust gebaute Schiff, das seine ganze Betriebszeit und Arbeit im Heimatrevier verrichtete, durch den Verkauf seine Heimat verlässt, wird es möglicherweise zweckentfremdet oder geht gar materiell verloren – verloren für seinen Heimathafen sowieso. Es gibt jedoch einen Weg, um es nicht soweit kommen zu lassen. 

Viele Fischkutter wurden bereits zu seetüchtigen Segelkuttern umgebaut, für neue Aufgaben umfunktioniert und werden erfolgreich betrieben, was man in historischen Häfen an der Ost- und Nordseeküste sehen kann. Damit würde auch für dieses Schiff sein zweites Leben beginnen. Hinzu kommt, dass gerade dieses Schiff sich wegen seiner Bauweise sehr gut zum Umbau als Segelkutter eignet. 

Für mich als naturverbundenen Segler entfalten solche Schiffe einen besonderen Charme, sie liegen mir sehr am Herzen. Ich war bis vor wenigen Jahren Eigner eines Modersitzki Segelkutters (Bj. 1943) namens HELENA von ähnlicher Größe wie dieser in Niendorf (nachstehend im Bild). 


Unglücklicherweise habe ich Leuten vertraut, denen ich nie hätte vertrauen sollen, habe mich also mit den falschen Leuten eingelassen  und bin dem falschen Yachtclub beigetreten, was zur Folgen hatte, dass das Schiff verloren ging. Alle meine Bitten und Anträge, die ich  an die Behörden richtete, um das Schiff zu retten, stießen auf taube Ohren. Und als ich dann im Jahre 2020 einen anderen ähnlichen Kutter aus deutscher Hand namens ZUKUNFT in Büsum fand (einen Spitzgatter in den 70ern auf einer Werft in Niedersachsen gebaut) und mich bereit erklärte, ihn zu übernehmen, beschloss die destruktiv wirkende lokale Hafenbehörde kriminell fahrlässig, das noch in gutem Zustand erhaltene Schiff auf Kosten des Steuerzahlers  für 30.000 Euro abzuwracken (Kutter ZUKUNFT nachstehend im Bild, mehr Infos unter dem nachstehenden Link

https://hydrospace-info.blogspot.com/2021/03/behordlicher-kulturvandalismus.html). 


Erst dann habe ich endgültig verstanden, dass die deutschen Behörden paradoxerweise oft nicht die Freunde sondern die Feinde des deutschen Kulturguts sind und unrühmlich durch Kulturvandalismus glänzen können. Über noch ein Beispiel dieser skandalösen und unrühmlichen Praxis (bezogen auf den Kutter LUDWIG) ist unter dem folgenden Link nachzulesen und zu sehen https://hydrospace-info. blogspot.com/2023/08/deutsche-kulturwandalen-am-werk. htmlGlücklicherweise gibt es Städte wie Lübeck und Flensburg, die dabei nicht destruktiv wirken, sondern versuchen, den Eignern solcher Schiffe zu helfen. Eines steht fest: Solange solche Schiffe wie diese abgewrackt werden, gibt es für Deutschland definitiv keine Zukunft.

Hierzu stellt sich die Frage, wie Sie sich zur Frage der Erhaltung des deutschen maritimen Kulturguts positionieren: Betrachten Sie dies als eine Aufgabe und Pflicht der öffentlichen Hand oder sind Sie der Meinung, dass sich darum allein der Bürger kümmern sollte. Da das Schiff laufend hohe Betriebskosten produziert (vor allem durch die sehr hohen Liegeplatzkosten), ist der Eigner an einem schnellen Verkauf des Kutters interessiert. Aus den Gesprächen mit dem Eigner habe ich jedoch den Eindruck gewonnen, dass der Verbleib seines Schiffes in Niendorf ihm lieb wäre. Und dass seine Verkaufsentscheidung er dahingehend ausrichten wird, wenn die Gemeindeverwaltung diesem Projekt zustimmen würde. 

2.2 Niendorf sollte Heimathafen historischer und klassischer, aus Holz gebauter Segelkutter werden. Hierzu könnte ein Museumshafen/Historischer Hafen/Traditionshafen entstehen, um gerade solche Schiffe aufzunehmen. Vielleicht entwickelt sich dort daraus eine Seglerkameradschaft, die die Gründung eines Vereins ermöglichen würde. Ein Club-Flaggenmast (wie man ihn in perfekter Form auf dem Gelände des Neustädter Segler Vereins sieht) aber auch beim Segler-Verein Niendorf/Ostsee, ist immer ein sichtbares Zeichen einer solchen maritim geprägten Gemeinschaft

Clubmast in Neustadt

Clubmast in Niendorf

Der besagte Fischkutter soll nach seinem Umbau also den Anfang einer solchen Wende markieren. Wo auch immer er und diese Schiffe erscheinen, werden sie als Botschafter der Stadt seinen Wappen und Namen in die Welt tragen. Instandsetzung, Pflege und soziale Nutzung von historischen Schiffen und Traditionsschiffen und ihre Finanzierung aus öffentlichen Mitteln sollten in die Verfassung der Gemeinde verbindlich festgeschrieben werden. Hier sollen sie restauriert, instand gesetzt und betrieben werden. In keiner Weise sollen sie zu sog. Museumsschiffen umfunktioniert werden. Denn Museumsexponate dienen nur der Anschauung und nicht der Benutzung. Und bei allen Schiffen gilt die allen Nautikern altbekannte Regel, die besagt: Schiffe vergammeln in Häfen. Gemeint ist: wenn sie nicht in Fahrt gehalten werden. 

Früher waren Fischkutter übrigens ausschließlich als Segelkutter gebaut und betrieben, was auf historischen Fotos sich in einem Mastenwald in den Häfen widerspiegelt. Nicht zu vergessen: Die Gemeinde Timmendorfer Strand hat in ihrem Wappen einen Segelkutter – jedoch bisher nur im Wappen aber keinen einzigen im Hafen. Das sollte sich ändern. Und die Gemeinde sollte sich dies auch im eigenen wohl verstandenen Interesse etwas kosten lassen. Wie man sieht, hat die Gemeindeverwaltung keine Mühen und Kosten gescheut, um an das im Gemeindewappen enthaltene Motiv des Seepferdchens stilisiert über dem in Stein behauenen Springbrunnen vor dem Rathaus zu erinnern. Nun wäre es an der Zeit, sich dem zweiten Motiv des Gemeindewappens, das darauf im Vordergrund steht und sogar deutlich mehr Platz einnimmt als das erste, nämlich dem Segelkutter, derart zuzuwenden, wie dies in diesem Projekt vorgeschlagen wird.

Springbrunnen vor dem Rathaus

3. NEUGESTALTUNG DES NIENDORFER HAFENS 

In Deutschland und speziell in Schleswig-Holstein gibt es Bundeshäfen (wie Helgoland), Landeshäfen (wie Büsum), Kommunalhäfen (wie Neustadt) und privat betriebene Häfen (wie Tönning, Brunsbüttel und viele andere). Was einen Hafen definiert ist die Größe seiner Wasserfläche, die Länge an Spundwänden, die als Liegeplätze zur Verfügung stehen und die Fläche des umliegenden Hafengeländes; darüber hinaus sein aktiver Hafenbetrieb: Güterumschlag/t, Fischereianlandungen/t, Beförderung von Passagieren (Passagierzahlen), Anzahl von Hafenbesuchen durch Gästeschiffe; außerdem seine Zugänglichkeitsdaten:  Tide-/Wetterunabhängigkeit sowie die maximale Länge und Breite und der maximale Tiefgang anlaufender Schiffe bei normalem Wasserpegel. 

Außer dem Niendorfer Kommunalhafen gibt es drei Yachthäfen, die von zwei ortsansässigen Yachtclubs und von einer Yachtservicefirma betrieben werden. Und im Kommunalhafen sind die meisten dort liegenden Schiffe Kleinfischerboote und Sportboote als Dauerlieger oder Gästeschiffe zu sehen und der Rest sind Motorschiffe für Tagesausflüge und Rundfahrten mit Touristen.

„Sportboothäfen sind mit ihrer Bedeutung für den Tourismus und den Wassersport sowie mit den in ihrem Umfeld angesiedelten Gewerbebetrieben ein nicht zu unterschätzender regionaler Wirtschaftsfaktor.“ Bereits 2008 hat der Landesrechnungshof darauf hingewiesen. Damals wurden „in Schleswig-Holstein von den insgesamt rd. 250 Sportboothäfen mit rd. 30.000 Liegeplätzen 29 Sportboothäfen mit etwa 6.550 Liegeplätzen in kommunaler Trägerschaft oder mit kommunaler Beteiligung betrieben.“ https://landesrechnungshof-sh.de/file/komu2008-tz10.pdf 


Niendorfer Kommunalhafen

Niendorf ist ein kommunaler Hafen und im Landesvergleich eher ein kleiner. Er kann nicht mit solchen Häfen wie Büsum (mit 2500 m Spundwandlänge) oder Neustadt (mit 1400 Liegeplätzen allein in der Ancora Marina) in dieser Hinsicht konkurrieren, soll also anderweitig sich bemühen mitzuhalten und dennoch attraktiv zu werden, gerade wegen seiner kleinen überschaubaren Größe. Darum könnte und sollte man hier seine potentiellen Kapazitäten besser ausschöpfen und seine Attraktivität steigern. Bedingt durch die geografischen Gegebenheiten ließe sich dies durch die Hafenerweiterung auf Kosten brachliegenden Hafengeländes ohne sichtbaren Nutzen sowie Verbesserung seiner Infrastruktur und seiner Optik erreichen, was nachstehend erläutert und mit Bildern belegt wird. Der Niendorfer Hafen ist der einzige Seehafen zwischen Neustadt und Travemünde und daher für die Gemeinden dazwischen von besonderer Bedeutung. Daher soll er der Kommune besonders am Herzen liegen, was aber wie man sieht offenbar bisher nicht der Fall war. Beispielsweise sucht man dort leider vergebens nach solchen Schiffen, die das Hafenpanorama bereichern und zum Wahrzeichen der Gemeinde werden könnten. Die schwimmenden sog. Joghurt-Becher, gemeint sind die Plastikboote, werden dies nie tun können. Deshalb folgt meinerseits eine weitere Anregung, die darauf abzielt, den Hafen umzugestalten und sein maritimes Ambiente optisch aufzuwerten. 

3.1 Damit solche massiven, tonnenschweren Schiffe effizient betrieben und sicher im Hafen festmachen können, muss eine behördliche Zuneigung und Zuwendung im Sinne verständnisvoller Behandlung spürbar und eine gewisse technische Infrastruktur vorhanden sein, z.B. benötigt man an der Kaimauer massive Poller (die sind auch vielerorts da), und wo sie nicht da sind, müssten sie angebracht werden; darüber hinaus Strom- und Wasseranschlüsse am Steg, die manchenorts bereits auch da sind. In einem jeden gut geführten Hafen befinden sich: ein Seglerheim mit sanitären Einrichtungen (Duschen, WC), Waschmaschine/Trockner und Küchenblock zum Geschirrspülen mit Warmwasser, damit einerseits ein Anreiz geschaffen wird für die Crews der Gästeschiffe den Hafen zu besuchen und andererseits für die Skipper der Dauerlieger, ihre Schiffe laufend zu pflegen und darauf zu wohnen; für alle Hafenbenutzer gilt heute ein kostenloser Zugang zum Internet über WLAN als selbstverständlich. Es ist auch wichtig, dass in diesem Teil des Hafens für Traditionsschiffe günstige Liegeplätze angeboten werden. Denn anderenfalls werden sich die Skipper schnell nach anderen Alternativen umsehen und den Hafen verlassen. In einem gut geführten Hafen gibt es auch innerhalb des Hafens eine Anlege- und Tankstelle zum Betanken von Schiffen mit Diesel (diese fehlt). Örtliche Segelvereine/Yachtclubs/Werften betreiben im Hafen oft eine Kranpier zum Auskranen kleiner Boote und einen Mastenkran zur Aufstellung von Masten (in Niendorf vorhanden); Werften betreiben sogar Travellifte oder Slipanlagen (beide fehlen), mit denen sich auch tonnenschwere Schiffe wie der besagte Kutter aus dem Wasser heben oder ziehen lassen (beispielsweise bei Ancora Marina bis 75 t und in Glückstadt  bis 50 t Gewicht – die Gemeindeverwaltung hat dort geholfen, diese Einrichtung zu erbauen).  

Hafentankstelle in Grömitz

Hafentankstelle in Neustadt

Funktionale Krantechnik bei Ancora/Neustadt

Zum Teil dysfunktionale Krantechnik in Niendorf, 
die lediglich das Kranen von leichten  Booten bis max. 4 m Breite erlaubt.

Mastenkran in Niendorf

Travellift: funktionale Krantechnik in Glückstadt

3.2 Zum maritimen Erscheinungsbild eines Hafens gehört auch seine Möblierung mit nautischen Artefakten. Darum empfiehlt es sich auch im Niendorfer Hafen Neues zu wagen: eine neu gestaltete Hafenpromenade und die Hafen- und Stadtmöblierung durch nautische Antiquitäten, Accessoires und Schiffszubehör wie Anker, Ankerspill, Ankerketten, Schiffsmasten, Schrauben, Poller und Doppelpoller, Stockanker, Tonnen, Dalben etc., die wir beispielsweise in Hamburg, Büsum und anderswo im öffentlichen Raum sehen können. 


Stockanker in Neustadt

Stockanker in Grömitz

Zerfallener Stockanker in Niendorf als maritime Skulptur
Auch maritime Antiquitäten müssen gepflegt
und vor dem Verfall geschützt werden.

Ausgemusterte Wasserverkehrszeichen (schwimmende und feste) nicht nur im Hafenbereich sondern auch im Stadtkern und auch beispielsweise an den Kreuzungen (Kreisverkehr), wie ein Beispiel aus Brunsbüttel zeigt, sind hierzu sehr nützlich. Immer mehr Kommunen nutzen die Innenfläche von Verkehrsinseln als Raum für Landschaftskunst.

Kreisel in Brunsbüttel

Nicht zu vernachlässigen ist ebenfalls maritime Kunst im öffentlichen Raum zu pflegen. Kunst und Kunsthandwerk sind wichtige kulturelle Ressourcen, um Ort und Hafen zu verschönern. Deshalb sollte man immer in enger Zusammenarbeit mit fähigen und kompetenten Künstlern und Kunsthandwerkern an der maritimen Verschönerung des Hafens und der Gemeinde arbeiten. 

3.3 Damit der Hafen selbst und seine Zufahrt nicht verschlickt oder versandet und zum seichten Teich wird (wie dies in bereits geschlossenem Hafen in Friedrichskoog und Tönning bereits der Fall ist), sondern immer schiffbar bleibt, muss er und besonders die Einfahrt regelmäßig ausgebaggert werden. Die Solltiefe für diesen Hafen dürfte zwischen 5 - 6 m liegen. Die Einfahrt zum Niendorfer Hafen verläuft parallel zu Küste und Brandung und versandet daher regelmäßig; die Fahrwasserrinne muss regelmäßig ausgebaggert werden.


Fahrwasser zum Niendorfer Hafen

Das hierzu durch die Landesverwaltung immer wieder ins Spiel gebrachte Kriterium der fehlenden wirtschaftlichen Relevanz ist nicht nur rein emotional empörend sondern auch irrational, absurd, kurzsichtig, widersinnig und somit unhaltbar. Friedrichskoog ist ein Beispiel dafür, wie die Behörden gegen ihre Pflichten hinsichtlich der Pflege von Wasserstraßen krass verstießen. Tönning wurde zum weiteren Opfer dieses bürokratischen Unsinns. Die beiden Häfen sind ein sichtbarer Beweis dafür, welch großer Schaden der Ortschaft, dem am und rund um Hafen angesiedelten Handwerk und der Region durch solche Vernachlässigung angerichtet wurde. Der Hafen war, ist und bleibt immer die pulsierende Lebensader der Stadt. Ohne ihn verliert die Stadt an Anziehungskraft, wird veröden, sich nach und nach entvölkern und ist schließlich tot, wie heute Friedrichskoog und Tönning. Nicht zu vergessen: Häfen wirken nur dann als ein Anziehungsmagnet für Touristen, wenn dort laufend Aktivitäten stattfinden, die für Häfen typisch sind: wenn der Fisch oder andere Ware verladen wird, wenn dort Schiffe aus dem Wasser genommen oder zu Wasser gelassen werden, wenn an Schiffen gearbeitet wird… sie gehören zum Bild eines lebendigen Hafens genauso wie der Fischgeruch vom frisch gefangenem, geräuchertem und gebratenem Fisch und der Geruch vom Holzteer zu den Holzschiffen. Was man nachstehend im Bild sieht, ist allesamt das, was gerade dem Niendorfer Hafen fehlt. 

Fischereihafen in Greetsiel

Krabbenkutter in Greetsiel

Pittoreskes Hafenpanorama von Greetsiel

Museumshafen in Leer

Museumshafen in Hamburg

Sinnvollerweise sollte eine Neuordnung und Aufteilung der nutzbaren Hafenkante erfolgen: auf Sportboot-, Traditions- und Fischereihafen. Dabei sollen solche Kriterien wie Wirtschaftlichkeit, Kulturpflege und ansprechende Optik gebührend berücksichtigt werden.

3.4 Das derzeitige Erscheinungsbild des Hafengeländes wirkt stellenweise schluderig und vernachlässigt, jedenfalls ungemütlich und stellt wahrhaftig keine maritime Visitenkarte der Gemeinde dar, wie die nachstehenden Bilder beweisen. Es sind allesamt Defizite, wonach nicht lange gesucht werden muss, sondern die leicht und sofort ins Auge fallen. Viel Stein, wenig Grün, das schön aussieht und den Schatten spendet; hier ein Ablageplatz für Schrott aller Art, dort eine weiträumig asphaltierte Fläche, woanders die nicht abgegrenzte durch eine grüne Hecke oder Ähnliches mehr vom Hafengelände Restaurant-Terrasse (die eigentlich keine ist) für Außengastronomie der Hafen Räucherei Klüvers und auch noch als Hafenkulisse die hässlichen unansehnlichen Hallen aus einer Epoche, in der sich niemand Gedanken machte über die Ansehnlichkeit von Industriebauten und für deren Fassaden keiner an eine Begrünung mit Kletterpflanzen dachte. Hafengelände in einem Urlaubsort ist gewiss kein geeigneter Platz für die Ablage von allerlei Müll und Schrott. Asphaltflächen sind unvereinbar mit dem Anspruch der gepflegten Außengastronomie und können nicht als Ersatz zur Terrasse dienen. Restaurantsgelände ist das eine - und Hafengelände das andere, aber nicht in Niendorf.

Kein Grünstreifen, der das Hafengelände von der Straße trennt.


Fehlender trennender Grünstreifen zwischen dem Hafengelände und der Straße

Auf den nachstehenden sechs Bildern fragt man sich: Wo beginnt eigentlich das Hafengelände und endet die Außengastronomie?...







Beim Anblick der ausgedehnten, leeren und ungenutzten Alphaltflächen und sonstigen mit Stein oder sonstigem die Hitze speicherndem Material ausgelegten Flächen des Hafengeländes (die im Sommer enorme Hitze produzieren und aus diesem Grund und vor dem Hintergrund des Klimawandels eigentlich gar nicht da hätten sein sollen) fragt man sich, warum diese keinen erkennbaren wirtschaftlichen, ökologischen oder ästhetischen Nutzen haben und warum mit den knappen räumlichen Ressourcen des Hafens so verschwenderisch umgegangen wird. Hier ließe sich ein Travellift oder eine Querslipanlage mit einer Werkstatt unterbringen und vielleicht auch ein Hafenbecken für die Kleinfischereifahrzeuge. Eckernförde ist das beste Beispiel dafür, wie eine kleine Werft auf einem kleinsten Raum untergebracht werden kann, die außerdem alles an technischer notwendiger Infrastruktur bietet, die notwendig ist und Niendorf nicht anbieten kann.











Niendorfer Hafen ist einerseits kein Industriehafen, sondern ein Hafen, der vorwiegend durch Freizeitboote besucht wird und andererseits liegt mitten in einem gut besuchten Urlaubsort. Darum ist das Hafengelände kein geeigneter Platz, um dort Unrat, Müll und Schrott, der den Hafen keinesfalls schmückt, abzuladen und zu lagern - dieser hat da nichts zu suchen.











Eine weitere negative Beeinträchtigung des Hafenbildes sind seine Hallengebäuden, deren hofseitige Wände zwar stellenweise begrünt sind, außenseitig jedoch äußerst ungepflegt und wenig einladend aussehen. Solch monströse, in der Größe völlig überdimensionierte Industriegebäuden, die in Gewerbegebieten zu sehen sind, passen gar nicht zu dem kleinen Hafen und ihre nackte primitive Elevation ist Gift für seine gemütliche Gesamtoptik. Auch hier begegnen wir dasselbe Thema des Staatsklimas und Hitzeschutzes, das solch nackte Hallen als Hitzeemittenten identifiziert und nach stadtökologischen Veränderungen verlangt.











Für die Fischverkaufsstände auf der Nordseite des Hafens gäbe es auf dem weitläufigen Hafengelände sicherlich genug Platz woanders und nicht unbedingt direkt an der Pier, wo sie den Zugang zur Hafenkante blockieren. 





Im Ergebnis dessen sieht man von der gegenüber liegenden Südseite des Hafens auf einer langen Strecke nur die Rückwände dieser Verkaufsstände, was das Hafenbild nicht gerade bereichert.




Auch die Schuppen, die gegenüber von den Verkaufsständen zu sehen sind, können nicht als die Bereicherung des Hafenbildes angesehen werden.


Auf der Nordseite des Hafens sieht man eine große Leerfläche, die weder begrünt noch als Hafenbecken dient noch anderweitig genutzt ist und daher keinem erkennbaren Nutzen zugeordnet werden kann. Diese Fläche könnte zum neuen Hafenbecken für Segelkutter umfunktioniert werden.



Gleich neben dieser unproduktiven, brachliegenden Fläche stoßen wir beim Hafenrundgang übrigens auf etwas, was dort ganz gewiss auch nicht hingehört, nämlich auf eine Töpferei. Diese ist auf dem Hafengelände, wo alles ein maritimes Profil haben sollte, genauso deplatziert, wie eine Imkerei, Beratungsstelle für Socken und Pullover stricken oder Interessenvertretung für Züchter von Möpsen und Dackeln... usw.

Im Interesse des Umweltschutzes sei auch die Schiffsabfallentsorgung (Richtlinie 2000/59/EG) erwähnt. Mit der Landesverordnung über die Entsorgung von Schiffsabfällen in schleswig-holsteinischen Häfen vom 09.12.2002 wurde die Richtlinie 2000/59/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 27.11.2000 über Hafenauffangeinrichtungen für Schiffsabfälle umgesetzt. Die Verordnung verpflichtet Hafenbetreiber, Hafenauffangeinrichtungen einzurichten und zu betreiben. Schiffe werden verpflichtet, Schiffsabfälle in diesen Einrichtungen zu entsorgen.

All diese erwähnten Defizite verwundern umso mehr, als man entlang der Küsten- und Strandpromenaden zwischen Grömitz und Niendorf vorbildliche maritime Steinmetzkunst und architektonisch insgesamt sehr gelungene Landschaftsarchitektur beobachten kann.  Von mir aus geht also die Anregung, dass im Rahmen dieses Projekts auch das Hafengelände neu geordnet und ansprechend gestaltet werden soll. Dabei soll ein Teil des Hafenbeckens oder gar ein separater Hafenbecken mit anliegenden Landflächen als Traditionshafen betrieben werden.  Angesprochen hierzu ist ein Landschaftsarchitekt mit Sensibilität, Liebe zum Detail und Erfahrung in der maritimen und stadtökologisch gerechten Gestaltung öffentlicher Räume. 

3.5 Um all diese Defizite  aufzuarbeiten muss für den gesamten Hafen ein Entwicklungskonzept erstellt werden, das langfristig verwirklicht werden soll. Fischerei, Wirtschaft, Handel, Handwerk, Tourismus und Naturschutz – in diesem Spannungsfeld bewegen wir uns. In diesem Konzept „Niendorfer Hafen auf dem Weg in die Zukunft“ sollen Gewerbe im Hafen: Fischerei, Werftbetrieb, Passagierschifffahrt/Personenschifffahrt (Beförderung von Passagiere auf Rundfahrten), Fischzuchtbetrieb, Sportschifffahrt, maritimes Kulturgut und Traditionsschiffe und ganz allgemein Hafennutzung für touristische Zwecke in einem Zukunftskonzept zum Vorteil aller Nutzer vereint und neu definiert werden. Sämtliche anstehenden Baumaßnahmen sollen in Anlehnung an dieses Konzept verwirklicht werden.

4. FISCHAUFZUCHT FÜR WILDFANG UND LEBENSMITTEL-SICHERHEIT 

4.1 Außerhalb des eigentlichen Projektkerns und doch als Begleitaspekt mit ihm verknüpft wenn nicht gar fest verwoben liegt die folgende Problemlage vor. Der Fall des Niendorfer Fischers, Herrn H. (vermutlich eines der letzten, der kürzlich noch aktiv fischte), der seinen Fischkutter abmeldete und den Fischereibetrieb einstellte. ist nur exemplarisch aber doch symptomatisch für das Schicksal seines Berufsstandes im In- und Ausland. Denn er steht für eine Schar von anderen deutschen und ausländischen Fischern, die in den vergangenen Jahren ihren Familienbetrieb aufgeben mussten. Unter dem folgenden Link sind die wichtigsten Grundinformationen zusammengefasst, die den Hintergrund dieser Situation erklären. Und dieser ist kurz erklärt:

"Gewässer (Flüsse, Seen und die Ozeane außerhalb der Hoheitsgewässer) sind ein Allmendegut, so dass es jedermann freigestellt ist, Fischfang zu betreiben, denn kein Wirtschaftssubjekt unterliegt beim Fischfang der Ausschließbarkeit, aber es kann zu Rivalität in bestimmten Fischereizonen kommen. Der freie, kostenlose Marktzutritt ist ein Anreiz, möglichst viele Speisefische zu fangen, so dass ein maximaler Erlös entsteht. Hierin liegt die Tendenz zur Übernutzung, die in der Volkswirtschaftslehre und Umweltökonomie beim Fischfang als Überfischung bezeichnet wird. Dies ist ein soziales Dilemma, denn jeder einzelne hat einen Anreiz, den Fischfang zu steigern, die daraus resultierende Übernutzung senkt jedoch den gesamtgesellschaftlichen Nutzen. Auch andere Güter sind von einer Übernutzung betroffen (Überweidung und Überdüngung von Agrarflächen, Überjagung der Tierwelt oder Raubbau im Wald). Folgen in der Fischerei kann eine mangelnde Regeneration und nachfolgendes Artensterben sein."

https://de.wikipedia.org/wiki/Fischerei#Fischzuchten

Und so sinken seit Jahrzehnten beständig die Fangmengen von gefangenem Fisch in der Ost- und Nordsee. Die Ostsee ist so gut wie leer gefischt. Dies ist auf die Praxis des kurzsichtigen, unbekümmerten und verschwenderischen Schöpfens aus dem Vollen zurückzuführen, die infolgedessen zum Absterben und Bankrott heimischer Fischerei, rigiden Fangquoten, weiträumigen Fischereiverboten, Abwracken von Fischkuttern, leeren Fischregalen in unseren Märkten und rapide ansteigenden Preisen für den Fisch führte, der noch zum Verkauf angeboten wird. Diese selbstzerstörerische Praxis der Übernutzung natürlicher Ressourcen fußte auf der irrigen Annahme, dass dem Meer alles an Fisch entnommen werden kann, was es produziert, ohne dafür zu sorgen, dass im Gegenzug dem Meer dieselbe Menge hinzugefügt werden muss, um das ökologische Gleichgewicht dauerhaft zu erhalten. 

"Mit Überfischung bezeichnet man die übermäßige Dezimierung des Fischbestandes in einem Gewässer durch Fischfang. Überfischung liegt vor, wenn in einem Gewässer dauerhaft mehr Fische gefangen werden, als durch natürliche Vermehrung nachwachsen oder zuwandern. Überfischung ist eine Übernutzung natürlicher Ressourcen. Die Überfischung gilt daher als typisches Beispiel für ein soziales Dilemma im Sinne der Tragik der Allmende. Überfischung ist die Hauptursache für den massiven Rückgang der Bestände der Arten in den Meeres- und Küstenökosystemen. Einige Fischarten sind ausgestorben, bei etlichen weiteren ist es zu befürchten. Zusätzlich zur Überfischung schädigen weitere menschliche Eingriffe wie Mikroplastik, Schadstoffeintrag (auch durch Aufnahme von Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Erdatmosphäre), Überdüngung, Abbau von Bodenschätzen und anthropogene Globale Erwärmung die marinen Ökosysteme. Vor der menschlichen Einflussnahme gab es von den betroffenen Fischarten sehr viel mehr Exemplare als heute.

Gegenwärtig werden weltweit keine wirksamen Maßnahmen gegen die Überfischung angewandt; supranationale Fischereiabkommen, selektiver Fischfang, die Einrichtung von Meeresschutzgebieten und Fischerei-Schutzzonen, mit denen der freie und ungehinderte Fischfang zeitlich begrenzt bzw. dauerhaft eingeschränkt oder durch Fangquoten festgeschrieben werden, genügen allesamt nicht den wissenschaftlichen Empfehlungen. Auch die Festlegung von Mindestmaßen von Maschenbreiten der Netze hat die Überfischung nur verlangsamen, nicht aber abbauen können."

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberfischung

"Nachhaltiger Fischfang bedeutet, dass die eingesetzten Fischereimethoden und ihre Anwendungsweisen bestandserhaltend sind und die Reproduktionsfähigkeit der Zielfischarten nicht herabsetzen (keine Überfischung), dass das Ökosystem (z. B. der Meeresboden) nicht geschädigt und der Anteil ungewollter Beifänge weitgehend minimiert wird. Nachhaltige Produktionsverfahren in der Fischerei und Fangquoten vermeiden eine Übernutzung, um die Ressourcen des gesamten Ökosystems zu schonen und um sie für die nachkommenden Generationen zu erhalten."

https://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltige_Fischerei

Nicht nur in der Ostsee, auch weltweit werden Meere überfischt, die Laichgründe werden nicht oder nur schlecht geschützt, die Bodenfischerei zerstört Lebensraum. Die Meeresbiologen sind es sich selbst nicht einig einerseits hinsichtlich sicherer wissenschaftlicher Erkenntnisse über das Funktionieren von marinen Ökosystemen und andererseits nach dem besten Ausweg aus der Krise. Eines ist aber sicher: Vor dem Hintergrund einer Nord- und Ostsee im Wandel durch Meeresspiegelanstieg, Temperaturerhöhung von Wasser und Luft, sinkende Sauerstoffgehalte im Meer, Versauerung der Ozeane, Einwanderung neuer, invasiver Arten sowie die verstärkte wirtschaftlichen Nutzung  des Meeres (Windparks, Tourismus, Rohstoffe, Schiffsverkehr, etc.) ist die fundierte Meeresforschung zunehmend gefragt und zwar im Bereich der Aquakultur. 

"Aquakultur oder Aquafarming ist die kontrollierte Aufzucht von aquatischen, also im Wasser lebenden Organismen, insbesondere Fischen, Muscheln, Krebsen und Algen. Von dieser unterscheidet sich die ökologische Aquakultur als die kontrollierte Nachzucht und Aufzucht von Fischen und anderen Wassertieren in Aquafarmen unter ökologischen Aspekten." (wiki) Eine solche scheint es aber heute nicht geben, jedenfalls nicht in dem erforderlichen Maßstab. Ist die derzeit betriebene Aquakultur die Lösung des Problems?... Leider nein. 

Denn die Lebensbedingungen der Tiere in Zuchtbetrieben sind verwerflich und die Fische sind daher voller gesundheitsschädigender chemischer Verbindungen. Das Thema wurde bereits vom polnischen Morski Instytut Rybacki (MIR) – Państwowy Instytut Badawczy https://mir.gdynia.pl/o-instytucie/ – unter die Lupe genommen. 

„Die Zuchtfische wurden gründlich auf das Vorhandensein unerwünschter Substanzen untersucht. Die Ergebnisse sprechen für sich: Die höchste Bleikonzentration wurde in aus Vietnam und China importierten Tilapia gefunden. Die Ergebnisse waren besorgniserregender als bei den anderen untersuchten Arten. Tilapia hat noch nicht den schlechten Ruf erlangt, den Pangasius hinsichtlich des Bleigehalts genießt, aber es mehren sich die Anzeichen, dass es bald soweit sein wird. Die Art der Fütterung von Fischen in künstlichen Zuchtbetrieben ist alles andere als ideal. Um einen schnellen Anstieg der Muskelmasse zu erreichen, werden die Fische mit gentechnisch verändertem Maismehl gefüttert. Schlechte Futterqualität ist nicht alles – es gibt jede Menge Antibiotika und Hormone, die das Wachstum beschleunigen und die Entstehung von Krankheiten hemmen. Dabei handelt es sich um zusätzliche Giftstoffe, die später auf unserem Teller landen und verschiedene Krankheiten zur Folge haben können. Diese beklagenswerten Bedingungen in landwirtschaftlichen Zuchtbetrieben von Fischen sind nur auf den Gewinn und nicht auf die Qualität oder das Wohl des Kunden ausgerichtet.“ 

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) klärt über die ökologisch pervertierte Fischzucht ebenfalls auf: „Aquakultur kann dazu beitragen, den Druck von überfischten Wildfischbeständen zu nehmen und gleichzeitig für Nahrungssicherheit sorgen. Doch aktuell ist das leider nicht der Fall, da viele dieser Wildfische in Aquakultur-Futtermitteln landen. Eine Entkopplung der Aquakultur von der Fischerei ist deshalb unabdingbar. Untersuchungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigen, dass deutsche Supermärkte den Nachhaltigkeitsstandards für Futtermittel in der Aquakultur bisher nicht gerecht werden. 

Unsere Meere sind überfischt. Gleichzeitig wächst das weltweite Verlangen nach Fisch und Meeresfrüchten beständig. Aquakultur scheint die Lösung zu sein, sie ist aktuell einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige der Nahrungsmittelerzeugung weltweit. Leider trägt die Aquakultur einen guten Teil zur Überfischung der Meere bei. Fast 20 Prozent der weltweiten Fischanlandungen – ca. 20 Millionen Tonnen Wildfisch pro Jahr – werden derzeit zu Fischmehl und -öl verarbeitet, mit dem wiederum zum Großteil die Aquakulturindustrie beliefert wird. Jeder fünfte weltweit gefangene Fisch wird zu Fischmehl und -öl verarbeitet. Aquakultur ist die Zucht von Fischen und Schalentieren an Land oder im Meer. Ist deren Produktion nachhaltig, kann durch sie eine gesunde Proteinquelle geschaffen werden, ohne dass ökologische Grenzen überschritten werden. Doch leider ist die Aquakultur nicht so unabhängig von der Fischerei, wie es scheint. Zwei der größten Abnehmer weltweit für Wildfische, wie Sardinen, Hering oder Sardellen, sind die Aquakultur- und Agrarindustrie. Die Nachfrage nach Fischmehl und -öl steigt im gleichen Maße, in dem die Aquakulturindustrie expandiert – rasant. Dabei gibt es bereits nachhaltigere Alternativen: pflanzliche Futtermittel, die Fischmehl und -öl ersetzen, sowie die Zucht anderer Fischarten, die wenig oder kein Fischmehl und –öl im Futter brauchen. Unter den aktuell vorherrschenden Gegebenheiten sind Aquakulturen leider mehr Fluch als Segen für die Meere. Sie stellen eine inakzeptable Belastung für Wildfische und die Menschen dar, die von gesunden marinen Ökosystemen abhängig sind. Unabdingbar für echte Nachhaltigkeit ist deshalb eine Entkopplung der Aquakultur von der Fischerei. Die DUH setzt sich bundesweit für einen nachhaltigen Wandel  bei der Verwendung von Aquakultur-Futtermitteln ein.“

https://www.duh.de/futter-bei-die-fische/ 

Heutige Aquakultur im Meer ist somit keine nachhaltige marine Nahrungsmittelproduktion solange viele Fische und Meerestiere aus Aquakultur mit Fischerzeugnissen gefüttert werden. Die hierfür verwendeten Fische stammen teils aus Wildfang oder Beifang und belasten so auch den natürlichen Fischbestand der Meere. Eines Berichts von Greenpeace zufolge sind für die Produktion von 1 Kilo Thunfisch ganze 25 Kilo Futterfisch nötig. Bei den konventionellen Aquakulturen sind beispielsweise Lachse aus den Zuchtfarmen häufig mit Antibiotika und chemischen Konservierungsmitteln belastet, die im Verdacht stehen gesundheitsschädlich zu sein oder sind von Lachsläusen befallen. Die Gewässer werden durch Fischkot, Bakterien oder Chemikalien belastet. Eine abschließende Beurteilung dieses Irrweges findet man unter dem folgenden Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Aquakultur.

Der beste Weg Fischbestände zu retten, wieder aufzubauen und zu erhalten – sagen einige Meeresbiologen – ist ihren natürlichen Lebensraum zu schützen. Reicht das aber aus? Und die anderen sagen: Aquakultur, so wie sie heute im Großmaßstab betrieben wird, ist die Lösung. Dem widersprechen allerdings vehement andere und sagen: Das Ist nicht der Fall? Dies ist ein kontraökologischer Irrsinn. Gibt es also vielleicht doch noch andere Wege?... 

Fest steht: Wir wollen keine Fische aus künstlicher Aquakultur essen, denn für die Fischzucht müssen andere Fische getötet und zu Fischmehl und –öl verarbeitet werden; aber auch aus anderen o.g. Gründen. Was wir also wollen, ist Fisch aus Wildfang und nachhaltiger Fischerei. Und wir wollen, dass der Fisch nicht in der Gefangenschaft wie ein Schwein im Schweinestall gemästet wird, sondern dass die Fischfarm sich auf die ganze Ostsee erstreckt. Der Fischteich, wo Fisch wild gezüchtet werden sollte, heißt also die ganze Ostsee. Wir leben im Zeitalter des Anthropozäns, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Und es ist kaum vorstellbar, dass ein stabiler, dem Bedarf entsprechender Fischbestand der Ostsee erreicht werden kann, ohne dass der Mensch in diesen Prozess helfend eingreift. Dies umso mehr als das bisherige Wirtschaften mit den Meeresressourcen sich nicht nur als nicht nachhaltig sondern auch als destruktiv und ausbeuterisch erwiesen.

Dem gesunden Menschenverstand folgend müssten demnach in jeder Gemeinde am Meer (und dies nicht nur in Deutschland in den norddeutschen Küstenländern sondern in allen Anrainerstaaten der Ost- und Nordsee) Fischaufzuchtstationen/ Fischzuchtanstalten an Land geben, die sich mit der massiven Aufzucht verschiedener in der Nord- und Ostsee beheimateten Fischarten vom Ei bis zur Setzlingsgröße befassen. Ihr Aufgabenbereich sollte insbesondere die Nachzucht von gefährdeten bzw. ökologisch wichtigen Fischarten sein.

Fischeier im Zuchtbecken

Fischsetzlinge im Zuchtbecken

"Als Setzling oder Setzholz bezeichnet man im Gartenbau, in der Landwirtschaft und in der Forstwirtschaft eine Jungpflanze, die in einem Frühbeet, Gewächshaus oder Blumentopf kultiviert wird. In der Fischzucht bedeutet Setzling einen Jungfisch, der je nach Art meist zwischen 5 und 20 cm lang ist und der in einer Gruppe zum Nachbesatz in ein Gewässer ausgesetzt wird. Das erfolgt besonders häufig in Gewässern, bei denen eine natürliche Vermehrung der Fische wegen zum Beispiel Überfischung nicht ausreicht." (wiki) "Um zu verhindern, dass die biologische Vielfalt weiter abnimmt, wurden verschiedene Ansätze entwickelt. Einer davon ist der Fischbesatz: Hierfür werden Fische aus der Zucht in ihren natürlichen Lebensraum überführt. Warum werden Fische besetzt? Viele Fischbestände sind heute durch verschiedene Umwelteinflüsse wie Lebensraumverlust, Gewässerverschmutzung, Kanalisierung oder Überfischung bedroht. Um diese Bestände vor dem Aussterben zu schützen, sorgen Angler und Fischereiverbände dafür, dass die Fische unter kontrollierten Bedingungen gehalten, vermehrt und in die Gewässer gesetzt werden. Ziel dabei ist es, eine stabile Population der Fische aufzubauen, die sich in Zukunft selbst erhalten kann. Die Fische können in unterschiedlichen Altersstadien besetzt werden und kommen entweder aus einem anderen Gewässer oder werden in Zuchtanlagen herangezogen. Für die Zucht werden Elterntiere benötigt, die sich in großen Aquarienbecken fortpflanzen und für Nachwuchs sorgen. Anschließend wachsen die jungen Fische in den Becken bis zu einem bestimmten Alter heran. Ist Besatz die einzige Lösung?  Die Ursachen der Bedrohung verschiedener Fischarten sind vielfältig und legen fest, wie diese geschützt werden können. Dort, wo der Fortbestand einer Art durch eine geringe Anzahl an Elterntieren gefährdet ist, kann der Mensch den Bestand mit Besatzaktionen gezielt aufstocken. Oftmals sind Fischbestände aber durch die Vernichtung von Lebensräumen durch Gewässerverbauung und Verschmutzung bedroht oder wurden durch die industrielle Fischerei vernichtet. In solchen Fällen kann der Besatz nicht die einzige Lösung sein!  Daher müssen Experten aus der Forschung mit Fischerei- und Anglerverbänden die zukünftigen Lebensräume der Fische - lange Zeit bevor diese besetzt werden - untersuchen. Gemeinsam gewinnen sie einen Einblick in die Lebensweise der Fische und beobachten, in welchen Gewässerabschnitten die Fische Leben, wo sie laichen und wovon sie sich ernähren. So können Wissenschaftler und Fischer beurteilen, ob die Bedingungen für einen erfolgreichen Besatz gegeben sind." Soweit die Erklärung unter https://www.wanderfisch.info/besatz

Und wo, bitte schön, sind an der Ost- und Nordseeküste Fischzuchtanstalten angesiedelt, in denen Fischbesatz tonnenweise gezüchtet und dann ins Meer ausgesetzt wird? Davon ist es weit und breit an unseren Meeresküsten nichts zu sehen. 

Der Landwirt betreibt bekanntlich die Landwirtschaft. Landwirte produzieren tierische oder pflanzliche Erzeugnisse, meist zur Nutzung als Nahrungsmittel. Dazu werden landwirtschaftliche Nutzflächen bewirtschaftet. Logischerweise müsste also der Seewirt (ein Terminus, der genauso unbekannt ist wie das, worauf er sich beziehen sollte) die Seewirtschaft betreiben, also die Saat ausbringen, um dann ernten zu können, genauso wie der Landwirt. Ist dies der Fall? Keinesfalls! Denn davon ist es weit und breit an unseren Meeresküsten und auf der Ost und Nordsee nichts zu sehen. 

Der traditionelle Beruf ist der Fischer, heute wird er im Amtsdeutsch Fischwirt bezeichnet. "Fischwirte züchten und fangen Fische, Krebstiere und Muscheln. Es handelt sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Das Berufsbild des Fischwirts vereint die ehemaligen Berufe Fischer und Fischzüchter." (wiki) Und solch ein Fischwirt müsste als Lebensmittelproduzent für die Fischzucht logischerweise genauso bezahlt werden wie für den Fischfang. Hat jemand jemals an den deutschen Meeresküsten einen solchen Fischwirt gesehen? Vermutlich nicht. Auch hier ist es davon weit und breit an unseren Meeresküsten und auf der Ost und Nordsee nichts zu sehen.

Wenn zu viel Wald abgeholzt wurde, muss der Mensch helfen wieder aufzuforsten. Wenn zu viel Wild geschossen wurde, sorgt der Mensch für den vermehrenden Nachwuchs. Wenn wilde Arten fast ausgerottet waren, half der Mensch mit der gezielten Aufzucht. In Teichen an Land werden Fische gezüchtet und zwar nicht immer zum Verzehr sondern auch durch die Aufzucht der Fischbrut. Warum soll eine ähnliche Vorgehensweise gerade nicht auch für den großen Teich namens Ostsee gelten? Pflanzensetzlinge brauchen manchmal 100 und sogar viel mehr Jahre, um zu einem erntereifen Baum zu wachsen. Bei den Fischsetzlingen geht es dagegen wesentlich schneller. Heringe lassen sich offenbar nicht so einfach wie Lachse züchten, um die Bestände wieder aufzubauen. Sie wandern zum Ablaichen an bestimmte Stellen im Meer und benötigen spezielle Bedingungen. Lachse dagegen legen ihre Eier im Süßwasser ab, da ist die Zucht an den Flüssen und das Aussetzen einfacher. Heilbutte (reine Salzwasserfische) werden auch gezüchtet, aber bisher nicht, um diese wieder auszusetzen. Das soll sich ändern. Und eine einfache Regel würde den Anrainerstaaten der Ost- und Nordsee Beine machen, dabei richtige und ökologische Seewirtschaft zu betreiben, nämlich:

Jedes Land darf nur soviel Tonnen Fisch/Meeresfrüchte abfischen, wie es als Fischeier, Fischsetzlinge und Jungtiere zuvor ins Meer ausgesetzt hatte.

Dieser auf das ökologische Gleichgewicht zwischen dem, was dem Meer entnommen und zugefügt wird, abzielende Ansatz zeigt die Herausforderungen auf, die es heute für die deutsche Fischerei gibt oder die in naher Zukunft zu erwarten sind. Hierzu sind wir auf die Hilfe von Meeresbiologen angewiesen, z.B. von den nachfolgend genannten Instituten. 

Was ist die Aufgabe der Thünen-Institute für Seefischerei und Fischereiökologie? 

„Die Institute befassen sich gemeinsam als interdisziplinäre Forschungseinrichtung mit der Erforschung nachhaltiger Fischerei und Aquakultur sowie der Überwachung der Meeresumwelt. 

Das Thünen-Institut für Seefischerei betreibt angewandte Forschung mit dem Ziel, die Funktionsweise der Meeresökosysteme und die Dynamik der lebenden Ressourcen als Basis für eine nachhaltige Nutzung zu verstehen. Um das System Meer als Ganzes zu erfassen, werden naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Ansätze vereinigt. Unsere Forschung schafft einerseits die wissenschaftlichen Grundlagen zum Erhalt der Fischbestände und zur Sicherung der Erträge und adressiert andererseits den Einfluss der kommerziellen Fischerei auf die Ökosysteme und Lebensräume im Meer sowie die Konkurrenz der kommerziellen Fischerei mit anderen Nutzungsformen. 

Eine der wesentlichen Aufgaben des Instituts für Fischereiökologie ist es, durch Forschung und Überwachung Veränderungen der Meeresumwelt frühzeitig zu erkennen und deren Auswirkungen auf das Nutzungspotenzial lebender Ressourcen zu bewerten. Dabei spielen auch alternative Nutzungskonzepte, vor allem im Rahmen der Entwicklung nachhaltiger Produktionsverfahren in der Meeres- und Binnen-Aquakultur, eine zunehmende große Rolle. Zu den Arbeitsbereichen des Instituts für Fischereiökologie gehören Meeresumwelt, Biodiversität und Wanderfische sowie Aquakultur.“ 

An der wissenschaftlichen Expertise dürfte es in Deutschland wohl nicht fehlen. Beispielsweise: Die Biologin Anne Sell (Thünen-Institut für Seefischerei, Bremerhaven) erforscht schon seit vielen Jahren die Vielfalt der Meeresbewohner und ihrer Wechselwirkungen untereinander. Und der Planktologe Prof. Dr. Helmut Hildebrand – Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB) an der Universität Oldenburg – in seinem Fachgebiet einer der meist-zitierten Wissenschaftler der Welt, erforscht seit vielen Jahren die biologische Vielfalt der Meere und sagt: 

„Der Mensch verändert die marinen Ökosysteme und ihre Artenzusammensetzung grundlegend. Diese spielen aber eine wichtige Rolle für verschiedene Funktionen, von denen auch der Mensch direkt abhängt. Viele dieser komplexen Zusammenhänge sind dabei noch lange nicht vollends erforscht. Auch die Entscheidung, was wir im Ozean nutzen und erhalten wollen, ist schwierig, denn das bisherige Wissen basiert weitgehend auf Landökosystemen und ist nicht ohne weiteres auf die marinen Gebiete übertragbar. Fest steht jedoch, dass wirksame Konzepte zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Meere nur entwickelt werden können, wenn naturwissenschaftliche Grundlagenforschung mit sozialwissenschaftlicher Ursachenforschung und naturschutzrelevanter Konzeptentwicklung verbunden wird.“ 

Ohne Forschung und Wissenstransfer in die Praxis kann es keinen Fortschritt in der Aquakultur geben. Darum soll sich auch Ihre Gemeinde mit der Aufzucht verschiedener Fischarten vom Ei bis zur Setzlingsgröße, mit Nachzucht von heimischen Fischarten und mit der Aquakulturforschung befassen. Die Aquakultur ist zurzeit der am schnellsten wachsende Bereich der Lebensmittelproduktion. 

Vor dem Hintergrund solcher Problematik, die sich speziell auch für Ihre Gemeinde stellt, die den Massentourismus an der Küste mit Meereserzeugnissen versorgt, folgt nun meine Initiative, in Zusammenarbeit mit den führenden deutschen und ausländischen Meeresbiologen, die sich mit dem Thema der Meeresfischaufzucht befassen, mit den Thünen-Instituten für Seefischerei und Fischereiökologie, mit Senckenberg  und unter Beteiligung von solchen Forschungseinrichtungen wie das besagte polnische MIR eine im Ost- und Nordseeraum länderübergreifende Strategie der Binnenaufzucht von Meeresfischen zu erarbeiten und eine Fischaufzuchtstation u.a. in Ihrer Gemeinde anzusiedeln, wenn es sich nach Expertenmeinung herausstellen sollte, dass dies für bestimmte Fischarten und für diesen Standort praktikabel wäre.

Darüber hinaus sollte Ihre Gemeinde mehr Druck auf die politisch Verantwortlichen ausüben, um Meeresschutzgebiete vor der kommerziellen Nutzung zu schützen. Beim Naturschutzbund (NABU) heiße es 

"Meeresschutzgebiete können und sollen Refugien für seltene und bedrohte Arten und Lebensräume sein. Aber leider schützen sie in der deutschen Nord- und Ostsee nicht wie sie es sollten! Die Politik erlaubt das Fischen, Baggern und Bauen in Meeresschutzgebieten, und tausende lärmende Schiffe fahren durch sie hindurch. Es fehlen nutzungsfreie Flächen, wirksame Managementmaßnahmen und deren Kontrolle."

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/meeresschutzgebiete/index.html 

4.2 Um unseren bisherigen Umgang mit den Meeresressourcen begrifflich besser zu erfassen, müssen wir solchen Begriffe wie Raubwirtschaft, Raubbau und Ausbeutung näher erklären. 

"In jeder Gesellschaftsform müssen Menschen gemäß ihren Bedürfnissen Naturstoffe beschaffen oder umformen, um Gebrauchswerte zu schaffen. Natur und Arbeit sind notwendige Bedingungen des materiellen Reichtums einer Gesellschaft. Dabei werden auch Naturressourcen erschöpft, wenn Produzenten nur eine möglichst große Bereicherung im Auge haben und keinen nachhaltigen Umgang mit den Naturressourcen pflegen. Und so bedeutet die Ausbeutung der Natur nichts anderes als sich Menschen diese skrupellos zunutze machen." 

https://de.wikipedia.org/wiki/Ausbeutung 

"Raubwirtschaft nennt man eine Wirtschaftsführung, die hohen Ertrag anstrebt, ohne Rücksicht auf die Erhaltung der Grundlagen der Erzeugung. Wenn man das nachwachsende Wirtschaftsgut mit dem Abbau nachhaltig schädigt oder gar ganz zerstört, dann liegt immer Raubbau vor. Als Raubbau bezeichnet man im Bergbau eine Rohstoffgewinnung, bei welcher der Abbau der Lagerstätte darauf abzielt, eine kurzfristige Gewinnmaximierung zu erzielen. Bei diesem Verfahren wird nicht auf die Nachhaltigkeit des Bergbaus geachtet, sondern nur auf den momentan größten Nutzen. Der Abbau von Rohstoffen erfordert in den meisten Staaten zwar eine Lizenz oder Zulassung durch die Bergbehörde, doch die nachfolgende Gewinnung unterliegt im Regelfall keiner mengenmäßigen Beschränkung. Deshalb trägt eine solche Gewinnung von Rohstoffen (die faktisch zu Allmendegütern erklärt werden) den Charakter des Raubbaus, bei dem die Übernutzung vorprogrammiert ist." 

https://de.wikipedia.org/wiki/Raubbau_(Bergbau) 

Raubbau ist, nach einer anderen Definition, "die nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Nutzung von natürlichen Ressourcen abiotischer und biotischer Art. Der Raubbau beachtet nicht die Regenerationsfähigkeit von nachwachsenden Rohstoffen, die dadurch deutlich reduziert werden, aber auch nicht die Endlichkeit von nicht erneuerbaren Ressourcen, wie z.B. fossiler Energien. War es in der Antike vor allem die Übernutzung von mediterranen Waldgesellschaften, so werden heute vielfach tropische und subtropische sowie boreale Waldgesellschaften durch eine nicht standortgemäße Nutzung geschädigt. Raubbau wird vielfach auch beim Abbau von Torf in Hochmooren (Moore), aber auch durch Jagd und Fischfang betrieben. Indikatoren sind die rückgehenden Bestandszahlen." 

https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/raubbau/6425 

"Als Übernutzung wird in der Ökologie, Umweltökonomie und Volkswirtschaftslehre die übermäßige Nutzung der natürlichen Ressourcen bezeichnet. Übernutzung beruht auf einem Wirtschaftsmodell, das auf einer übermäßigen Ausbeutung immer knapper werdender, meist nicht erneuerbarer, natürlicher Ressourcen. Natürliche Ressourcen sind die weltweite Landfläche, Wasserfläche, der Luftraum und allgemein die Umwelt. Deren Übernutzung stellt eine volkswirtschaftliche Fehlkalkulation dar. Ergreift ein Staat keine Umweltschutzmaßnahmen, entstehen hierdurch hohe Umweltschäden (sogar im Worst Case Umweltkatastrophen), die enorme Umweltkosten nach sich ziehen. 

Untersucht man diese natürlichen Ressourcen, so fällt auf, dass es sich um Allmendegüter handelt; sie alle unterliegen der Tendenz zur Übernutzung. Wenn den Wirtschaftssubjekten (Privatpersonen, Unternehmen, Staat nebst seinen Gebietskörperschaften) ein unbeschränkter und (meist) kostenloser Zugang zu diesen Ressourcen möglich ist, neigen sie zur Übernutzung dieser Ressourcen. Dabei werden die Erträge der intensivierten Nutzung privatisiert, während die dabei entstandenen Schäden (Umweltkosten) sozialisiert. Das bedeutet, dass beispielsweise ein Unternehmen durch seine Produktion Gewinne erwirtschaftet, aber die vom Unternehmen emittierten Schadstoffe als Gesundheitskosten der Allgemeinheit angelastet werden. 

Übernutzung (englisch overexploitation) kommt vor durch Überweidung (englisch overgrazing) oder Überdüngung (englisch overfertilization) von Agrarflächen; Überjagung (englisch overhunting) der Tierwelt; Überfischung (englisch overfishing) der Weltmeere; Überproduktion (englisch overproduction) als Marktversagen, das einen Angebotsüberhang vor allem bei Mindestpreisen schafft; Raubbau im Bergbau und in Wäldern; Umweltbelastung durch Emission von Schadstoffen und Verkehrsinfarkt im Straßennetz. Von Bedeutung ist auch, ob die Übernutzung zu bleibenden Substanzschäden führt (Überweidung, Überfischung) oder nicht (Verkehrsstau). 

Das beste Beispiel für Übernutzung ist die Fischerei in den Ozeanen, wo es jedermann außerhalb der Hoheitsgewässer freigestellt ist, Fischfang zu betreiben. Der freie, kostenlose Marktzutritt ist ein Anreiz, möglichst viele Speisefische zu fangen, so dass ein maximaler Erlös entsteht. Hierin ist die Tendenz zur Überfischung vorprogrammiert. Dies ist ein soziales Dilemma, denn jeder einzelne hat einen Anreiz, die Nutzung des Allmendegutes zu steigern, die daraus resultierende Übernutzung senkt jedoch den gesamtgesellschaftlichen Nutzen und schadet schließlich allen. 

Heute ist Raubbau zur Metapher geworden, die eine Übernutzung anzeigt. Allgemein wird von einem „Raubbau am Körper“ oder „Raubbau an der Gesundheit“ gesprochen, wenn der Körper übermäßig beansprucht und damit geschädigt wird. Am häufigsten wird diese metaphorische Verwendung im Schlagwort vom „Raubbau an der Natur“ verwendet. 

Folgen der Raubwirtschaft sind enorm. Nicht nachhaltige Landwirtschaft und der Raubbau an Wäldern führt zu Natur- und Umweltkatastrophen. Eine Übernutzung etwa durch Überdüngung und Überweidung bewirkt eine anthropogene Bodendegradation oder Desertifikation. Übernutzung kann zum großflächigen Bodenabtrag durch Denudation und Erosion, zur Verkrustung oder Versalzung und zum Verlust der Biodiversität führen. In der Forstwirtschaft führt der Kahlschlag ohne nachfolgende Wiederaufforstung zu Erdrutschen, Schuttströmen, Überschwemmungen oder Winderosion mit anschließender Desertifikation. Aufgrund des Raubbaus im Wald dehnen sich die Dürre- und Ödländer immer weiter aus. UNEP zufolge sind 75 % der Landmasse Australiens, 55 % Afrikas, 25 % Asiens und 20 % Nordamerikas in Wüste verwandelt. Die FAO geht davon aus, dass mehr als 25 % aller Fischbestände erschöpft oder von Erschöpfung durch Überfischung bedroht sind, weitere 50 % werden am biologischen Limit befischt. 

Die Übernutzung natürlicher Ressourcen führt zu einer Dezimierung der Bestände von Pflanzen oder Tieren bis hin zum Artensterben und stellt eine nicht nachhaltige Nutzung der Natur dar, weil die Entnahme rascher erfolgt als der natürliche Zuwachs. Dabei ist zu bedenken, dass die Nutzung oder der Verbrauch von Land, Wasser oder Luft diese nicht verschwinden lässt, sondern sie in ihrer Qualität verschlechtert (aus Trinkwasser wird Abwasser). Um den ursprünglichen Qualitätsstandard wiederherzustellen, entstehen beispielsweise in diesem Kontext Kosten (Errichtung und Betrieb von Kläranlagen). Würden diese Investitionen nicht vorgenommen, entstünden dauerhafte Umweltschäden. 

Maßnahmen zur Begrenzung und Vermeidung: Der Übernutzung kann durch reglementierende Mengenbeschränkung individueller Nutzung gegenüber den Nutzern begegnet werden. Als Kontingentierung stehen Produktionsquoten (Fangquoten beim Fischfang, Abschusspläne bei der Jagd, Milchquoten in der Landwirtschaft usw.), Grenzwerte oder Richtwerte (Umweltschutz) zur Verfügung. Weitere Strategien sind die Internalisierung der Umweltschäden durch Monetarisierung der Umweltkosten und deren Umlage auf die Verursacher oder die Einführung von Steuern (CO2-Steuer, Umweltsteuer). Die Übernutzung der natürlichen Umwelt kann nach dem umweltökonomischen Grundmodell durch die Internalisierung der negativen externen Effekte vermieden werden. Wenn den Verursachern negativer externer Effekte die sozialen Kosten ihrer Aktivitäten zunehmend angelastet werden, führt dies zu einer effizienten Verwendung der natürlichen Umwelt. Die Umwelt würde dann nur so lange belastet wie die Kosten der Umweltbelastung unterhalb der Kosten der Schadensvermeidung liegen. Ein extensiver Naturschutz (etwa durch Gründung und Management von Naturschutzgebieten, Naturparks oder Nationalparks) beugt einer Ausbeutung durch den Menschen vor." 

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbernutzung#Raubbau 

Mit Überfischung als einen besonderen Fall des Raubbaus bezeichnet man "die übermäßige Dezimierung des Fischbestandes in einem Gewässer durch Fischfang. Überfischung liegt vor, wenn in einem Gewässer dauerhaft mehr Fische gefangen werden, als durch natürliche Vermehrung nachwachsen oder zuwandern. Überfischung ist eine Übernutzung natürlicher Ressourcen. Überfischung ist die Hauptursache für den massiven Rückgang der Bestände der Arten in den Meeres- und Küstenökosystemen. Einige Fischarten sind ausgestorben, bei etlichen weiteren ist es zu befürchten. Als Beispiel: Kabeljaubestände an der Küste Neufundlands wurden in den 1970er und 1980er Jahren derart stark überfischt, dass es 1992 zu ihrem plötzlichen Zusammenbruch und zum flächendeckenden Aussterben der dortigen Fischerei führte. 

Zusätzlich zur Überfischung schädigen weitere menschliche Eingriffe wie Mikroplastik, Schadstoffeintrag (auch durch Aufnahme von Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Erdatmosphäre), Überdüngung, Abbau von Bodenschätzen und anthropogene globale Erwärmung die marinen Ökosysteme." 

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberfischung 

Umweltziel der Umweltökonomie ist es, durch Umweltschutzmaßnahmen die Nutzung der natürlichen Ressourcen soweit zu vermindern, bis kein Umweltschaden mehr entsteht. Bei der unbegrenzten Nutzung der begrenzten Umweltressourcen tritt Rivalität auf. Unter solchen Umständen müssen entweder Wirtschaftssubjekte von der Nutzung des Allmendeguts Umwelt ausgeschlossen werden oder aber bemüht man sich, diese Ressourcen helfend also künstlich zu vergrößern. Und das ist auch das erklärte Ziel dieses Projekts, hier diesen Schritt weiter zu gehen.  Im April 2022 haben der NABU und REWE gemeinsam den Klimaschutzfonds gegründet. In den folgenden fünf Jahren wird REWE mindestens 25 Millionen Euro in den Klimafond einzahlen - liest man in den Medien. Jeder weiß, dass diejenigen, die größtenteils Fisch an den Konsumenten verkaufen, sind Lebensmittelkonzerne wie ALDI, REWE, LIDL etc. All diese Konzerne müssten daher ein vitales Interesse daran haben, dass das, was sie verkaufen in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung steht. Sie sind hier also in erster Linie angesprochen unterstützend zu wirken und entsprechend zu handeln.

4.3 Es wäre an der Zeit an zwei Studien zu erinnern, die im Kontext dieses Projekts stehen. Vor etwas mehr als 50 Jahren, im März 1972, erschien die Studie „Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit“ (Originaltitel: englisch The Limits to Growth. A Report for the Club of Rome’s Project on the Predicament of Mankind). Sie wurde unter der Leitung von Donella Meadows, Dennis Meadows  und Jay Forrester am MIT (Massachusetts Institute of Technology) erstellt und dann veröffentlicht, im Auftrag vom Club of Rome. Die Studie beruht auf einer Computersimulation und Forresters Methoden bildeten dafür die Grundlage. Das Forschungsteam führte am Jay Wright Forresters Institut für Systemdynamik eine globale Systemanalyse verschiedener Szenarien durch. Das benutzte dynamische Weltmodell diente der Untersuchung von fünf Tendenzen mit globaler Wirkung: Industrialisierung, Bevölkerungswachstum, Unterernährung, Ausbeutung von Rohstoff-Reserven und Zerstörung von Lebensraum. Die zentrale Schlussfolgerung des Berichtes war: „Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“ Meadows et al. zeigten, dass – gemäß der Modellvorstellung – auch maximale Technologie keinen Systemzusammenbruch verhindert, sofern das Produktionskapital unbegrenzt weiter wachsen würde, weil selbst eine maximale Technologie die negativen Folgen nicht mehr kompensieren könne: „Aus diesem teuflischen Regelkreis können uns technische Lösungen allein nicht herausführen.“ – Schlussfolgerung aus: Die Grenzen des Wachstums

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums

Eine weitere Umweltstudie war "Global 2000", die 1977 von US-Präsident Jimmy Carter im Rahmen einer Botschaft an den Kongress in Auftrag gegeben wurde. Sie wurde im Jahre 1980 von der US-Regierung veröffentlicht. Die Studie wurde durch das Council on Environmental Quality (Rat zur Umweltqualität) und das Außenministerium zusammen mit anderen US-Bundesbehörden und einem Netzwerk von Institutionen und Experten erstellt. Sie sollte grundlegende Entwicklungen der Umweltbedingungen und ihre Auswirkungen auf die Zukunft der Menschheit bis zum Jahr 2000 bestimmen. Sie prognostizierte sowohl ein überproportionales Bevölkerungswachstum als auch wachsende Umweltprobleme und sah bereits deutliche Anzeichen für Klimaveränderungen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Global_2000_(Studie)

Mit den damals und später auf diesen Grundlagen basierend wissenschaftlich erarbeiteten Erkenntnissen und bekannt gewordenen Vorhersagen haben wir heute in der Realität zu tun. Da diese Vorhersagen (manchmal sogar ganz ignoriert) nicht zu einer politisch wirksamen Agenda  wurde, sind wenn überhaupt nur unzureichend wirksame Maßnahmen ergriffen worden, um gegenzusteuern. Und destruktive Folgen dieser damaligen Kurzsichtigkeit spüren wir schmerzlich heute und werden noch schmerzlicher spüren, wenn kein grundsätzliches Umdenken erfolgt.

4.4 „Niendorfer Fischer Peter Dietze fürchtet um Existenz.“ – unter dieser Überschrift erschien ein Artikel in den Lübecker Nachrichten am 27.05.2023. 

„Grüne Welle brechen bevor sie uns bricht!"

Über die Proteste der Schleswig-Holsteinischen Fischer unter dem Banner: „Grüne Welle brechen – Finger weg von unseren Fanggebieten“ berichteten kürzlich die Medien. Schwarz-grüne Banner mit dieser Aufschrift wehen auf zahlreichen Booten und auf Plakaten zu sehen nicht nur im Niendorfer Hafen (wie hier im Bild). Auch die kürzlich in Büsum am 23.03.2023 begonnene und an den folgenden Tagen andauernde Agrarministerkonferenz wurde durch massive Proteste von Krabbenfischern begleitet.



Die Wut der Fischer ist umso mehr verständlich, als nach dem Willen der EU und des NABUs die Fischer statt den Fisch nun den Meeresmüll fangen sollten.



Nicht nur die Fischer sind übrigens sauer auf die Politiker sondern auch die Handwerker des maritimen Gewerbes.


All diese Proteste verdeutlichen die entstandene Krise und die Dringlichkeit der Suche nach schnellen und praktikablen Lösungen. Der gegenwärtige menschengemachte artenarme Zustand der Ost- und Nordsee macht deutlich, dass angesichts der bisherigen ökologisch gescheiterten Nutzung des Meeres als Nahrungsmittelquelle, bei allen hier beteiligten Akteuren ein gewaltiges Umdenken notwendig ist, damit sich die Umweltkrise unserer Meere nicht abermals verschärft. Unsere industriell betriebene Fischerei, wo mit Hilfe der Elektronik auch der letzte Fisch aus dem Meer geholt wird, ist genauso bankrott wie unsere Ideologie des unbegrenzten Wachstums. Es ist aus meiner Sicht zu bezweifeln, dass angesichts des seit hundert Jahren andauernden Raubbaus der Meeresressourcen allein Fangverbote für Abhilfe sorgen werden. Die Ostsee wird sich auch in hundert Jahren nicht davon erholen, wenn der Mensch in die Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts nicht massiv eingreifen wird. Es werden gewaltige Anstrengungen notwendig sein, um durch massive institutionelle Besatzprogramme und Renaturierungsmaßnahmen den alten normalen Zustand des Meeres wiederherzustellen.

Der Begriff der Lebensmittelsicherheit beinhaltet zwei Aspekte, einen quantitativen und qualitativen, soll heißen: Erstens müssen Lebensmittel (hier Meeresfrüchte) überhaupt in ausreichender Menge vorhanden sein, was angesichts der leergefischten Meere mitnichten der Fall ist; und zweitens müssen diese Früchte des Meeres frei von Giften also gesundheitlich einwandfrei sein, was auch nicht, wie die nachfolgenden Ausführungen verdeutlichen,  gewährleistet ist. 

Denn auf diese Krise überlagert sich nun auch die weitere, die mit dem alten und neuen Müll im Meer zusammenhängt.

5. SCHLUMMERNDE GIFTALTLASTEN IM MEER 

5.1 Scheinbar außerhalb des eigentlichen Projektkerns und doch als ein anderer wichtiger Begleitaspekt gesellt sich zu ihm eine weitere Notlage. In Nord- und Ostsee rostet Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Altlasten gelten als tickende Zeitbombe. In deutschen Gewässern lösen sich rund 1,6 Millionen Tonnen Munition aus dem Zweiten Weltkrieg langsam auf. Das tatsächliche Ausmaß der Gefahr ist jedoch noch größer: „Unvorstellbares Ausmaß der Belastung: Bis zu 1,8 Millionen Tonnen Munition, konventionelle Munition, phosphorhaltige Brandbomber, aber auch chemische Kampfstoffe, wurden während und nach dem I. und II. Weltkrieg in der deutschen Nord- und Ostsee versenkt. Entsprechend des Berichts der Bund-Länder-Arbeitsgruppe muss davon ausgegangen werden, dass nur ein geringer Teil der tatsächlich belasteten Flächen bekannt ist.“ 

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/lebensraum-meer/gefahren/15513.html

"Wenn eine Fliegerbombe nach Jahrzehnten im Meer versehentlich z.B. durch ankernde Schiffe zur Explosion gebracht wird, dabei Menschen verletzt und tötet, oder weißer Phosphor aus einer Brandbombe an einem deutschen Badestrand angeschwemmt wird und arglosen Bernsteinsuchern nach dem Aufsammeln die Haut verbrennt, fordern vergangene Kriege weitere Opfer."

https://www.schleswig-holstein.de/uxo/DE/Kurzfassung/_documents/kurzfassung01_Einleitung.html?nn=1b0504fb-454b-44ee-ab1d-c5e373738dcb 

Besonders gefährlich für die Urlauber am Strand ist  der leichtentzündliche Phosphor, der auch giftig, ätzend und umweltgefährlich ist. Im Artikel  unter dem nachstehenden Link wird darüber aufgeklärt. 

„Phosphor statt Bernstein - Gefahr am Strand: Weißer Phosphor war im Zweiten Weltkrieg Bestandteil von Brandbomben - mehr als 4.000 wurden Untersuchen zufolge über der Ostsee abgeworfen. Bis heute werden einzelne Stücke Phosphor vom Meeresgrund an die Strände gespült. Sie ähneln Bernstein und können zu Verbrennungen und Vergiftungen führen. Verbrennungen durch Phosphor: Trocknet Phosphor, verbindet er sich mit Sauerstoff und entzündet sich bei Temperaturen um 34 Grad. Er brennt dann mit 1.300 Grad und ist kaum noch zu löschen. Die Flammen sind nur mit Sand oder besonderen Feuerlöschern zu bekämpfen - Wasser schadet nur. Durch Wasser entsteht zusätzlich Phosphorsäure, die die Haut zusätzlich verätzt. Verbrennungen durch Phosphor zerstören das Gewebe viel stärker als herkömmliche Brandwunden. 

Phosphorhaltige Munition in Nordsee und Ostsee

Die britische Luftwaffe nutzte im Zweiten Weltkrieg ein Gemisch aus Phosphor und Kautschuk als Füllung für Brandbomben. Ein Ziel der Briten war eine Waffenversuchsanstalt der Nationalsozialisten in Peenemünde. Untersuchungen zufolge sind über 4.000 Brandbomben über der Ostsee abgeworfen worden. Nach Kriegsende entschieden die Besatzungsmächte zudem, rund 85 Prozent der in Deutschland gefundenen chemischen Kampfmittel im Meer zu versenken. Mittlerweile sind viele Stahlmäntel der Geschosse auf dem Meeresgrund durchgerostet und die Überreste werden an die Küsten gespült. Experten schätzen, dass bis zu 1,3 Millionen Tonnen phosphorhaltige Munition auf dem Grund der Nordsee sowie 300.000 Tonnen in der Ostsee liegen." 

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Phosphor-statt-Bernstein-Gefahr-am-Strand,phosphor126.html#:~:text=Phosphor%20ist%20Bernstein%20zum%20Verwechseln,Meeresgrund%20an%20die%20Str%C3%A4nde%20gesp%C3%BClt




Und das ist nicht alles. In den gesunkenen Wracks schlummert in ihren Tanks eine zweite tickende Zeitbombe, die explodiert, wenn die Tanks durchkorrodieren. All diese Gifte und Schadstoffe aus Munition und Tanks können durch Fische in den Nahrungskreislauf gelangen und unsere Ernährungssicherheit gefährden, sie stellen zunehmend eine Gefahr für das Ökosystem Meer und unmittelbar für die Menschen dar. 

"Sie werden beim Ausbaggern von Fahrrinnen gefunden, beim Verlegen von Kabeltrassen für Offshore-Windparks oder von Wattwanderern zum Beispiel vor Cuxhaven, Wangerooge oder in der Außenweser: britische Brandbomben, deutsche Spreng-Panzergranaten, Seeminen und Munitionsteile. Ein Großteil der insgesamt 1,6 Millionen Tonnen Altlasten in Nord- und Ostsee liegt vor der niedersächsischen Küste. Die Gefahr, die von der mehr als 70 Jahre alten Munition ausgeht, wird mit den Jahren nicht etwa kleiner, sondern immer größer. Die Zeit für die Bergung drängt. Denn die Sprengstoffhüllen korrodieren mit der Zeit immer stärker und die Giftstoffe gelangen ins Meer, verteilen sich dort und gelangen so über die Fische in unsere Nahrungskette. Oder die Bomben und Minen können explodieren, wenn sie beispielsweise bei Baggerarbeiten gefunden werden. Deshalb muss die alte Munition aus dem Meer geborgen und dann möglichst schnell vernichtet werden. Auf ein solches Pilotprojekt hatte sich auch die Ampelregierung im Bund in ihrem Koalitionsvertrag verständigt.“ (NDR-Berichte) 

Weiteren NDR-Berichten zufolge

„Es soll dabei eine schwimmende Plattform die Munition erstmals flächendeckend bergen. Der Plan ist, dass die auf dem Meeresboden liegende Munition auf die Plattform gehievt und noch auf See verbrannt und damit unschädlich gemacht wird. Der Bund hat dafür ein Sofortprogramm mit einem Budget von 100 Millionen Euro ins Leben gerufen. Ab 2023 könnte das Pilotprojekt in der Ostsee starten, drei Jahre später wäre dann die Nordsee dran.  Man spricht von einer "Jahrhundertaufgabe", die versenkte Munition aus dem Meer zu holen, bevor sie Fische vergiftet und so am Ende auf den Tellern auch der deutschen Verbraucher landet. Das Pilotprojekt ist der Einstieg in eine großräumige Bergung von Munitionsresten. Bisher wurden immer nur einzelne Granaten oder Bomben geräumt, die beim Bau von Windparks oder Pipelines auf dem Meeresgrund vor der deutschen Küste im Weg lagen. Dieses Problem wurde Jahrzehntelang durch die Politik vernachlässigt. Dabei drängt die Zeit für die Bergung. Nun soll sich das grundlegend ändern. Bereits 2024 soll mit der systematischen Entsorgung der Munitionsaltlasten begonnen werden.“ 

Warum ich dieses Thema im Kontext dieses Projekts anschneide? Für Versäumnisse sind nicht gleich nur Politiker verantwortlich, ein Teil dieser Verantwortung liegt auch bei den Wissenschaftlern selbst. Auf den Internetseiten des führenden deutschen Zentrums für Meeresforschung GEOMAR  liest man viel Erbauliches und Zuckersüßes über seine Visionen, Mission, und das wissenschaftliche Selbstverständnis seiner Mitarbeiter, viele hehre Worte und Werte als eine schöne Selbstdarstellung. Aber: Was ist nun eigentlich seine vordergründlichste Aufgabe? Die Liebeserklärung zum Weltozean zu pflegen und ihn zu verstehen sowie auf den Expeditionen seine fernsten Ecken aufzusuchen, um dort wissenschaftlichen Hobbys nachzugehen und damit die 80 Millionen Euro, mit denen das Zentrum aus der Tasche des Steuerzahlers jährlich dotiert wird, zu verbraten... oder in der Ost- und Nordsee nach Umweltgiften zu suchen und diese zu bergen?... Wir brauchen in erster Linie Meeresforscher, die ihre Liebe zur Ost- und Nordsee erklären und danach handeln, und nicht solche, die ihren forschenden Langzeiturlaub zur See, sprich auf den Weltmeeren, aus der Steuerkasse finanzieren. Und auch nicht solche, die ihre Meeresforschung lediglich am Schreibtisch betreiben und sich ihre Hände nicht schmutzig machen und ansonsten mit opportuner Haltung gegenüber der Politik auftreten und somit durch ihre bequeme Untätigkeit und komfortable Realitätsverweigerung zur Lösung des Problems nichts beitragen. Angesichts der akuten Not gewaltigen Ausmaßes mit den im Meer gleich vor der Tür lagernden Giften wäre somit die vordergründigste Aufgabe der GEOMAR-Schiffe nicht die Weltozeane kreuz und quer zu durchkreuzen, sondern den Meeresboden der Ost- und Nordsee genauestens zu vermessen und dort all diese tickenden Zeitbomben, die unsere Ernährungssicherheit gefährden, im Sediment und sichtbar am Meeresgrund  zu lokalisieren und zu identifizieren, damit sie geholt werden können, bevor sie Fische vergiften und so am Ende auf den Tellern auch der deutschen Verbraucher landen. Gemeint sind hier überdies nicht nur die deutschen Hoheitsgewässer sondern die ganze Ost- und Nordsee. Und angesprochen ist hierzu übrigens nicht nur GEOMAR sondern seien auch andere Akteure der Meeresforschung, die der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) oder dem Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) angehören, darüber hinaus die Deutsche Marine und die zuständigen Behörden in den fünf norddeutschen Bundesländern. 

Lesenswert ist übrigens der Bericht 2021 des Berichterstatters über Munitionsaltlasten/AUGUST 17, 2021, Report on Sea-Dumped Munitions for the 30th BSPC DE adressiert an ein Gremium, das zwar seit 1991 existiert aber dessen Arbeitsergebnisse im Bereich des Umweltschutzes jedoch als sehr überschaubar und bescheiden zu bewerten ist, nämlich die Ostseeparlamentarierkonferenz: Die Ostseeparlamentarierkonferenz (Baltic Sea Parliamentary Conference, Abk. BSPC) ist ein Zusammenschluss nationaler und regionaler Parlamente aus dem Ostseeraum und mit Bezug zum Ostseeraum. THE BALTIC SEA PARLIAMENTARY CONFERENCE - Since 1991 the platform for cooperation, commitment and competence in political dialogue of parliaments, governments and civil society in the Baltic Sea Region.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ostseeparlamentarierkonferenz

https://www.bspc.net/bspc_reportonsea-dumpedmunitionsforthe30thbspc_de/

Aus dieser akuten Krisenlage erwachsen Risiken für die Bevölkerung nicht nur in den Küstenregionen, sondern auch weit darüber hinaus. Speziell sind diesen Risiken Touristen und Wassersportler unmittelbar ausgesetzt, die Strände und Gewässer der Lübecker Bucht und somit auch Ihrer Gemeinde besuchen – sie gehören zu den meistbesuchten und meistbefahrenen in Norddeutschland. Daher ist es wichtig, Druck auf das Landes- und Bundesumweltministerium auszuüben, um erstens die Bergung der Munition, die einen dreistelligen Millionen-Betrag kosten wird, finanziell abzusichern und zweitens dafür zu sorgen, dass die Lübecker Bucht zuallererst von den Altlasten befreit wird. 


5.2 Das Meer wird jedoch nicht alleine durch Altlasten sondern auch durch neue Gifte im Meer zunehmend belastet. Diese kommen aufgrund der überflüssigen und massiven Verwendung von Plastik, das sich im Meer zum Mikroplastik zersetzt und so in den Nahrungskreislauf gelangt. 




Geisternetz: eine Falle im Meer

Obige Karte zeigt die festgestellten Wechselwirkungen zwischen Plastik und Meerestieren, und sie zeigt auch, dass Ost- und Nordsee davon betroffen sind. 


https://www.eskp.de/schadstoffe/auswirkungen-plastikmuell-umwelt-935849/

"Ob in der Tiefsee, in tropischen Regionen oder in Nord- und Ostsee: An jeder Küste der Welt findet man Plastikmüll. Geschätzte 80 bis 150 Millionen Tonnen Plastik schwimmen aktuell in unseren Ozeanen herum! Das entspricht dem Gewicht von 15.000 Eiffeltürmen oder der Hälfte der gesamten Weltbevölkerung. Größenordnungen, die unser Vorstellungsvermögen bei weitem übersteigen. Und jeden Tag wird es mehr. Kleinste Nano-Plastikteilchen werden durch die Luft über tausende Kilometer bis in die Arktis getragen, wo sie sich im Meereis anreichern. Sogar im Marianengraben, dem mit 11.000 Metern tiefsten Punkt der Weltmeere, wurde Plastikmüll gefunden. Die Menge an produziertem Plastik steigt seit Jahrzehnten exponentiell. Es gibt kaum einen Winkel des Meeres und kaum ein Meerestier, das nicht in der einen oder anderen Weise vom Problem der Vermüllung der Meere mit Plastik betroffen ist. An einigen Stellen in den Ozeanen, wie zum Beispiel im Mittelmeer oder im Südchinesischem Meer, werden bereits heute ökologisch bedenkliche Konzentrationen von Mikroplastik im Meer erreicht und überschritten. Wenn diese Entwicklung so weitergeht, kann in einem Worstcase-Szenario im Jahr 2100 eine Fläche von mehr als der doppelten Fläche Grönlands von einer Überschreitung dieser Schwellenwerte betroffen sein. Das Problematische bei Plastik ist: Sobald Plastik ins Meer gelangt, ist es nicht mehr rückholbar. Große Plastikteile werden zu Mikroplastik zerkleinert, welches sich in den Ozeanen immer weiter anreichert."

https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/plastik-bedroht-oekosysteme

"Hunderte Millionen Tonnen Neuplastik pro Jahr: Zur Zeit der ersten Berichte von Meeresmüll gab es noch nicht viel Plastik. Der Einsatz von Kunststoffen in Industrie, Gewerbe und Alltag stand ganz am Anfang. Mittlerweile werden pro Jahr mehrere Hundert Millionen Tonnen davon hergestellt. Die jüngste Schätzung geht davon aus, dass allein 2020 zwischen 24 und 34 Millionen Tonnen davon in die Ozeane, Flüsse und Seen gelangt sind. Das entspricht etwa dem 80– bis 113-fachen Gewicht des Kölner Doms (300.000 Tonnen). Eine noch unbekannte Menge landet Jahr für Jahr in weiteren Teilen der Umwelt, wie im Boden – mit gravierenden Folgen für die Natur. Plastik schädigt heute eine große Zahl von Lebewesen direkt, indem es Tiere stranguliert oder in Netzen festsetzt, in denen sie sterben. Viele Lebewesen, von kleinsten Planktonorganismen bis zu den großen Walen, fressen die im Wasser treibenden Plastikteile. Im Körper kann der Müll nicht verdaut werden und schädliche Substanzen freisetzen. Langlebiges, mit vielen Chemikalien angereichertes Plastik ist für die Lebewesen, deren bisherige Evolution frei davon verlaufen ist, eine absolute Neuigkeit."

https://www.riffreporter.de/de/umwelt/plastik-muell-meer-natur-biodiversitaet 

„Fünf riesige Plastikmüllstrudel gibt es mittlerweile in unseren Meeren. Im Atlantik, im Pazifik und om Indischen Ozean. Der größte und bekannteste ist der Great Pacific Garbage Patch. Er liegt zwischen Hawaii und Kalifornien und hat einen Umfang von rund 1,6 Millionen Quadratkilometern. Das entspricht viermal der Fläche Deutschlands! Der große pazifische Müllstrudel besteht aus etwa 79.000 Tonnen Plastik und insgesamt ungefähr 1,8 Billionen Plastikteilchen.“

https://blog.wwf.de/stopplasticpollution-warum-fischen-wir-das-plastik-nicht-aus-dem-meer/

"Schleppnetze, Glas, Flaschen, Metalle und vor allem Plastik finden tagtäglich in großen Mengen den Weg in die Meere. Das Problem: Plastik kann von Mikroorganismen nicht aufgelöst werden und ist dementsprechend lange haltbar. „Geschätzte 6,4 Millionen Tonnen Müll gelangen jedes Jahr in die Ozeane“, sagt Dr. Melanie Bergmann im Interview mit dem Online-Portal der Helmholtz-Gemeinschaft (helmholtz.de). Die Meeresbiologin vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, hat in einer aktuellen Studie mit einem Team von Wissenschaftlern aus 15 verschiedenen europäischen Forschungseinrichtungen Daten über die in europäischen Meeren befindlichen Müllmengen zusammengetragen."

https://www.eskp.de/schadstoffe/jede-menge-muell-im-meer/

https://www.eskp.de/schadstoffe/forschungsthema-kunststoffabfall-in-den-ozeanen-935685/

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/muellkippe-meer/muellkippemeer.html

https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/gewaesser/meere/nutzung-belastungen/muell-im-meer

Es handelt sich in der Tat um einen ökologischen Horror im globalen Maßstab, dessen Akteure nicht so sehr Konsumenten, sondern Produzenten dessen sind, was sie in Plastik verpacken lassen. Mineralwasser kann in Glasflaschen abgefüllt werden, diese werden jedoch hauptsächlich in Plastikflaschen abgefüllt; Joghurt gibt es auch in Gläsern, aber in einer überwältigenden Masse hauptsächlich in Plastik; sogar Bier wird in Plastikflaschen abgefüllt... usw. Zehntausende Artikel könnten in umweltneutralen oder leicht recycelbaren Verpackungen verpackt werden. Es ist jedoch klar, dass die Verpackungsindustrie daran kein Interesse hat und jegliche Bemühungen in die entgegengesetzte Richtung sabotiert. Die Nachkriegsgeneration lebte noch in den 60er Jahren ohne Plastik, ohne Kunstdünger, ohne chemische Landwirtschaft und Massentierhaltung im industriellen Maßstab, als Zahnpasta auch noch nicht in Plastik verpackt war... Und sie führte ein normales Leben. Unser aktuelles ist definitiv unnormal (!). Man könnte und sollte es als eine antiökologische Perversion auf den Trümmern der Ideologie des unbegrenzten Wachstums bezeichnen.

An der Strandpromenade in Haffkrug und Grömitz wird der Tourist an einer Stelle daran erinnert, was mit dem Plastikmüll im Meer geschieht. Es liegt auf der Hand, dass die Küstengemeinden der Ost- und Nordsee in einer besonderen Verantwortung stehen, dieser sich anbahnenden Krise gewaltigen Ausmaßes entgegenzuwirken und ordnungspolitisch in das Geschehen einzugreifen.

In der jetzigen politischen Konstellation im Lande, wo die Umweltministerien in Bund und Land durch Politiker der GRÜNEN besetzt sind und Umweltbelange bei den Politikern endlich auf offene Ohren stoßen, ist es am ehesten zu erwarten, dass diese Probleme nach jahrzehntelanger bequemer Untätigkeit endlich angegangen und aus der Welt geschaffen werden. Noch nie war bisher das politische Klima in Deutschland und vielleicht in den meisten Anrainerstaaten der Ostsee in dieser Hinsicht und das Verständnis für die Umsetzung der ökologischen Agenda namens living and clean Baltic, sprich  lebendige und saubere Ostsee besser und ausgereifter als jetzt. Und wenn aus der Umweltdebatte der letzten 50 Jahren eine allgemein gültige Handlungsmaxime des Umweltschutzes unumstritten ist, dann ist es diese: Think global - act local! zu Deutsch: Global denken, lokal handeln!

6. VORHANDENE RESSOURCEN 

6.1 Das lokale Bootsbauhandwerk, das an dem Umbauprojekt des Kutters mitwirken kann, ist in Flensburg, an der Schlei, in Eckernförde und in Travemünde angesiedelt. 

6.2 Eine französische Holzrigg-Manufaktur namens WOODSPARS mit Sitz in Locmariaquer in der Bretagne, Frankreich; https://www.woodspars.com/de/, würde sich um das Rigg des Kutters kümmern.

6.3 Als Skipper, Segellehrer und Jachtberater mit langjähriger Erfahrung und ca. 17.000 sm Hochseepraxis auf der Nord- und Ostsee, im Kattegat, im Englischen Kanal, auf der Biskaya, im westlichen Mittelmeer, auf dem Nord- und Südatlantik und in der Karibik auf Jachten aus GFK, Holz und Stahl; mit den höchsten Segelscheinen und Seefunklizenzen, die mich zu ihrer Führung und Bedienung der Seefunkstellen berechtigen; mit Fachwissen, das ich in Fortbildungskursen beim Hamburger Kapitän Buhlheller, an der Fachhochschule für Nautik in Hamburg, im Hamburger Institut für Schiffbau (Yachtentwurf bei Dipl.Ing, Torsten Conradi), bei der Fa. Elna und auf wissenschaftlichen Seminaren der vormaligen Bootsmesse Hanseboot erworben hatte;  mit meiner Erfahrung als Segellehrer, mit der ich nicht weniger als 150 Lehrlinge aller Altersklassen und sozialer Herkunft in Theorie und Praxis ausbildete und auf dem Weg zum Erwerb von Segelscheinen brachte; mit meiner Erfahrung als Gutachter beim Testen von Jachten und Bootsbauerfahrung bei der Bauaufsicht auf der Werft und als vormaliger Eigner von zwei Holzkuttern, die ich in Eigenregie restaurierte, bringe ich zum Projekt das notwendige Fachwissen, die erforderlichen Berechtigungszertifikate und Zeit, da ich bereits pensioniert bin.

6.4 Know-how von Meeresbiologen mit geeignetem, anwendungsorientiertem  Forschungsschwerpunkt samt entsprechender Infrastruktur der Meeresforschungsinstitute im In- und Ausland.

6.5 Politiker auf allen Verwaltungsebenen unabhängig von ihrer politischen Provenienz, die die Notwendigkeit der ökologischen Transformation der Wirtschaft verstanden haben und selbst ihren eigenen konstruktiven Beitrag dazu leisten wollen.

7. BENÖTIGTE RESSOURCEN 

7.1 EU-Fördermittel aus den Fonds des Green Deals und für regionale Entwicklung 

Dieses Projekt hat wie Sie sehen viele Facetten: kulturstiftende und –erhaltende, wirtschaftliche und soziale. Für den Kutterumbau, die Neugestaltung des Hafens und die Fischaufzucht werden Fördergelder benötigt. Da das Projekt verschiedene Aspekte tangiert, werden Fördermittel aus verschiedenen Töpfen beantragt sein müssen. Bei der Antragsstellung sind private Personen nicht antragsberechtigt, nur die Kommune kann entsprechende Anträge in die Wege leiten. Es wird davon ausgegangen, dass hierzu zur Mitfinanzierung  auch Fördermittel der EU akquiriert werden können, nicht zuletzt aus dem Europäischen Fonds für die regionale Entwicklung (EFRE) aber auch aus dem Fördervolumen des EU-Green Deals: 

„Der europäische Grüne Deal sichert uns und künftigen Generationen ein besseres und gesünderes Leben u.a. durch: sauberes Wasser, einen gesunden Boden und Biodiversität, gesundes und bezahlbares Essen sowie moderne saubere Technologien.“

https://commission.europa.eu/strategy-and-policy/priorities-2019-2024/european-green-deal_de 

Schutz der Umwelt und der Ozeane im Rahmen des Grünen Deals

Unsere Umwelt schützen: Europas Meere, Ozeane und Umwelt sind eine Quelle natürlichen und wirtschaftlichen Reichtums für Europa. Wir müssen sie bewahren und schützen, um sicherzustellen, dass sie uns auch in Zukunft ernähren. 

Zu den Prioritäten des europäischen Grünen Deals gehören:

Schutz unserer Artenvielfalt und Ökosysteme

Reduzierung der Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft

Verbesserung der Abfallwirtschaft

Gewährleistung der Nachhaltigkeit unserer blauen Wirtschaft und unseres Fischereisektors

Durch die Arbeit in diesen Schlüsselbereichen wird die EU die Gesundheit und Lebensqualität der Bürger verbessern, Umweltprobleme angehen und Treibhausgasemissionen reduzieren.

https://commission.europa.eu/strategy-and-policy/priorities-2019-2024/european-green-deal/protecting-environment-and-oceans-green-deal_de 

Im Jahr 2008 verabschiedete die EU die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL), um gesunde, produktive und widerstandsfähige Meeresökosysteme zu erhalten und gleichzeitig eine nachhaltigere Nutzung der Meeresressourcen sicherzustellen. 

„Unsere Meere und Meeresökosysteme leiden unter der jahrelangen dramatischen Überfischung und Vernachlässigung. Bald könnten die Schäden unumkehrbar sein. Wie unser Bericht jedoch bestätigt, haben wir noch die Chance, unsere Meeresökosysteme wiederherzustellen, wenn wir entschlossen und kohärent handeln und ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen der Nutzung der Meere und den Auswirkungen auf die Meeresumwelt erreichen. In diesem Zusammenhang müssen die neue EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 und andere Elemente des europäischen Grünen Deals die Grundlage für sofortige und konsequente Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung bilden.“ Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der Europäischen Umweltagentur

https://germany.representation.ec.europa.eu/news/eu-kommission-und-europaische-umweltagentur-europa-muss-meere-und-ozeane-besser-schutzen-2020-06-25_de 

Die Richtlinie verlangt von den Mitgliedstaaten, nationale Meeresstrategien zu entwickeln, um einen „guten Umweltzustand“ zu erreichen oder dort aufrechtzuerhalten, wo er vorliegt. Dieser Status sollte bis 2020 erreicht sein. Die Meeresstrategien umfassen regelmäßige Bewertungen der Meeresumwelt, die Festlegung von Zielen und Vorgaben, die Einrichtung von Überwachungsprogrammen und die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des Zustands der Meeresgewässer. Alle diese Maßnahmen müssen in enger Abstimmung mit den Nachbarländern auf regionaler Meereshöhe durchgeführt werden. 

Guter Umweltzustand: Das Hauptziel der Meeresrichtlinie besteht darin, bis 2020 einen guten Umweltzustand der EU-Meeresgewässer zu erreichen. Die Richtlinie definiert einen guten Umweltzustand (GES) als „den Umweltzustand von Meeresgewässern, sofern diese ökologisch vielfältige und dynamische Ozeane und Meere bieten, die sauber sind.“ , gesund und produktiv“. 

Dies bedeutet, dass die unterschiedlichen Nutzungen der Meeresressourcen auf einem nachhaltigen Niveau erfolgen und deren Kontinuität für künftige Generationen gewährleistet ist. 

Um den Mitgliedstaaten bei der Interpretation dessen zu helfen, was dies in der Praxis bedeutet, enthält Anhang I der Richtlinie elf qualitative Deskriptoren, die beschreiben, wie die Umwelt aussehen wird, wenn GES erreicht ist. 

Deskriptor 1: Die Artenvielfalt bleibt erhalten

Deskriptor 2: Nichteinheimische Arten beeinträchtigen das Ökosystem nicht

Deskriptor 3: Der Bestand kommerziell genutzter Fischarten ist gesund

Deskriptor 4: Elemente von Nahrungsnetzen sorgen für langfristige Fülle und Fortpflanzung

Deskriptor 5: Die Eutrophierung wird minimiert

Deskriptor 6: Die Integrität des Meeresbodens gewährleistet das Funktionieren des Ökosystems

Deskriptor 7: Eine dauerhafte Änderung der hydrografischen Bedingungen beeinträchtigt das Ökosystem nicht

Deskriptor 8: Kontaminationskonzentrationen haben keine Auswirkungen

Deskriptor 9: Schadstoffe in Meeresfrüchten liegen unter dem sicheren Grenzwert

Deskriptor 10: Meeresmüll verursacht keinen Schaden

Deskriptor 11: Der Energieeintrag (einschließlich Unterwasserlärm) hat keine negativen Auswirkungen auf das Ökosystem

https://environment.ec.europa.eu/topics/marine-and-coastal-environment_de 

Nachhaltige blaue Wirtschaft

Ein neuer Ansatz für eine nachhaltige blaue Wirtschaft in der EU. 

Der europäische Grüne Deal und der Aufbauplan für Europa werden die europäische Wirtschaft über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte definieren. Und die blaue Wirtschaft der EU ist für beide Bemühungen von grundlegender Bedeutung. Die blaue Wirtschaft sollte nicht nur, wie jeder andere Sektor, am europäischen Grünen Deal festhalten. Außerdem ist es unerlässlich, die Umwelt- und Klimaziele der EU zu erreichen. Schließlich ist der Ozean die wichtigste Klimaregulierungsbehörde, die wir haben. Es bietet saubere Energie und unterstützt uns mit Sauerstoff, Nahrung und vielen kritischen Ressourcen. Grün kann es ohne Blau nicht geben. 

Um die blaue Wirtschaft vollständig in den Grünen Deal und die Konjunkturstrategie einzubinden, hat die Kommission einen neuen Ansatz für eine nachhaltige blaue Wirtschaft in der EU angenommen. 

Ziele: Die detaillierte Agenda für die blaue Wirtschaft sollte dazu beitragen, die Ziele des europäischen Grünen Deals zu erreichen und andere jüngste Initiativen der Kommission zu Biodiversität, Ernährung, Mobilität, Sicherheit, Daten und mehr zu ergänzen. 

Zum Beispiel die blaue Wirtschaft trägt durch die Entwicklung erneuerbarer Offshore-Energie, die Dekarbonisierung des Seeverkehrs und die Ökologisierung von Häfen zur Eindämmung des Klimawandels bei. Sie wird die Wirtschaft kreislauforientierter machen, indem die Standards für die Gestaltung von Fanggeräten, das Recycling von Schiffen und die Stilllegung von Offshore-Plattformen erneuert werden. Die Entwicklung einer grünen Infrastruktur in Küstengebieten wird dazu beitragen, die biologische Vielfalt und Landschaften zu erhalten und gleichzeitig dem Tourismus und der Küstenwirtschaft zugute zu kommen. Statt eines umfassenden Aktionsplans schafft der neue Ansatz Kohärenz zwischen den Sektoren der blauen Wirtschaft, erleichtert deren Koexistenz und sucht nach Synergien im maritimen Raum, ohne die Umwelt zu schädigen. Er unterstreicht auch die Notwendigkeit von Investitionen in Forschung, Kompetenzen und Innovation. 

BlueInvest: BlueInvest ist eine EU-Initiative, die nachhaltige und innovative Technologien und Lösungen für die blaue Wirtschaft unterstützt. Sie bietet innovativen KMU und Start-ups Investitions- und Marktbereitschaftshilfen, fördert sie ihrer wachsenden Investorengemeinschaft und hilft ihnen, Finanzmittel zu beschaffen. BlueInvest baut auch Investorenkapazitäten auf und hilft Investoren, ihr Portfolio auf die blaue Wirtschaft auszudehnen. Durch seine Zusammenarbeit mit der Investorenszene und speziellen Finanzinstrumenten wie dem InvestEU Blue Economy Fund mit dem Europäischen Investitionsfonds fördert er das Finanzökosystem, das erforderlich ist, um unsere blauen Champions zu fördern und auszubauen, indem er die Unterstützung bietet, die sie benötigen, um erfolgreich zu sein und in der Europäischen Union und darüber hinaus zu wachsen.

https://oceans-and-fisheries.ec.europa.eu/ocean/blue-economy/sustainable-blue-economy_de?etrans=de 

7.2 Fördermittel des S-H Amtes für Denkmalpflege 

Angesprochen sind dabei das zuständige Landesministerium und als untere Behörde das Landesamt für Denkmalpflege. Beide sind dem S-H-Denkmalschutzgesetz, seiner konstruktiven Anwendung und gegebenenfalls seiner entsprechenden Novellierung  verpflichtet. 

„Das S-H Denkmalschutzgesetz soll den Schutz des kulturellen Erbes sicherstellen und die Belange der betroffenen Denkmaleigentümer und andere öffentliche Belange angemessen berücksichtigen. 

Denkmalschutz und Denkmalpflege 

(1) Denkmalschutz und Denkmalpflege liegen im öffentlichen Interesse. Sie dienen dem Schutz, der Erhaltung und der Pflege der kulturellen Lebensgrundlagen, die auch eingedenk der Verantwortung für die kommenden Generationen der besonderen Fürsorge jedes Einzelnen und der Gemeinschaft anvertraut sind. Mit diesen Kulturgütern ist im Rahmen einer nachhaltigen Ressourcennutzung schonend und werterhaltend umzugehen. 

(2) Es ist Aufgabe von Denkmalschutz und Denkmalpflege, Denkmale nach Maßgabe dieses Gesetzes zu erfassen, wissenschaftlich zu erforschen und zu dokumentieren und das Wissen über Denkmale zu verbreiten. Dabei wirken Denkmalschutzbehörden, Eigentümer und Besitzer und die sonst Verfügungsberechtigten zusammen.

(3) Das Land, die Kreise und die Gemeinden fördern diese Aufgabe. Das Land, die Kreise und die Gemeinden und alle Körperschaften und Stiftungen des öffentlichen Rechts haben sich ihren Denkmälern in besonderem Maße anzunehmen und diese vorbildlich zu pflegen.“

https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/D/denkmalschutz/denkmalschutzgesetz.html 

„Rettung des materiellen Kulturerbes ist Gemeinschaftsaufgabe; sie ist mit vereinten Kräften von Bund, Ländern und Kommunen zu bewältigen. Nach dem Europäischen Kulturabkommen von 1954 trifft jeder Staat geeignete Maßnahmen zum Schutz und zur Mehrung seines Beitrags zum gemeinsamen kulturellen Erbe Europas.  Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag fordert eine Stiftung zum Schutz europäischer Kulturdenkmäler. Gefragt sind enthusiastische Europäer. Sie hat im Deutschen Bundestag den Antrag auf Gründung einer europäischen Stiftung zum Schutz des europäischen Kulturerbes gestellt. Nach den Worten des kulturpolitischen Sprechers Hartmut Ebbing soll eine solche Stiftung „auf dem Engagement der Bürger beruhen“. Vorbild des European Heritage Trust ist, wie der Name nahelegt, der britische National Trust, der sich seit dem neunzehnten Jahrhundert für historische Gebäude und Kulturlandschaften des Vereinigten Königreichs einsetzt, mehr als vier Millionen Mitglieder hat und inzwischen ein Stiftungsvermögen von umgerechnet 470 Millionen Euro verwaltet.“ Ein Manifest zur Erhaltung des europäischen Kulturerbes von Prof. Dr. Hermann Parzinger ist unter dem folgenden Link nachzulesen

https://www.eib.org/de/essays/new-heritage-deal-for-europe. 

Das Land Schleswig-Holstein soll dies allerdings nicht nur gesetzlich verkünden sondern vor allem als die Verpflichtung erkennen, den Eigentümern für denkmal-bedingte Aufwendungen zu helfen und über das besagte Landesamt und das Landesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die hier als oberste Instanz für Denkmalschutz und Denkmalpflege fungiert, Mittel für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. 

7.3 Fördermittel des S-H Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz 

Für den Ausbau des Niendorfer Kommunalhafens stehen Landesmittel zur Verfügung. Die Landesregierung unterstützt im Rahmen der Förderprogramme (Regionalprogramm 2000 bzw. Zukunftsprogramm Wirtschaft) den Erhalt und den bedarfsgerechten Ausbau der kommunalen Hafeninfrastrukturen. Die Beantragung und Bewilligung dieser Maßnahmen erfolgt im Rahmen der Regularien dieser Förderprogramme. Federführend ist das S-H Ministerium für Wirtschaft und Verkehr. "Die Förderung erfolgt im Rahmen des Landesprogramms Wirtschaft (LPW) aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW)." 

https://www.ib-sh.de/produkt/landesprogramm-wirtschaft-kommunale-hafenbaumassnahmen-1/

https://www.foerderdatenbank.de/FDB/Content/DE/Foerderprogramm/Land/Schleswig-Holstein/kommunale-hafenbaumassnahmen.html 

https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/F/foerderprogramme/MWAVT/Downloads/richtlinie_Hafen_bf.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Dieses Projekt würde ostholsteinische Kleinwerften mit Aufträgen versorgen, auf die diese dringend angewiesen sind, um nicht auszusterben – das ist der wirtschaftliche Aspekt der Revitalisierung des lokalen Bootsbauhandwerks. 

Die Neugestaltung des Hafens und seines Geländes nach den erwähnten Gesichtspunkten tangiert das ökologische und künstlerisch aufgearbeitete Erscheinungsbild der Gemeinde und fördert seine Akzeptanz bei den Touristen. Gemeinde befinden sich hierzu in einem Konkurrenzverhältnis, soll heißen: Welche Gemeinde ihre natürlichen Ressourcen am besten nützt, profitiert davon und welche auf diesem Wege stehen bleibt, verliert. All diese Aspekte des Projekts fallen unter die Zuständigkeit der besagten Landes- und Bundesministerien. 

7.4 Fördermittel des S-H Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) 

Fischaufzucht als ein neues Betätigungsfeld der Gemeinde bezieht sich auf ihren ökologischen Beitrag zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit des Landes, sprich des Gleichgewichts zwischen der Fischmenge, die dem Meer entnommen und durch Aufzucht wieder dem Meer zugefügt wird und  zielt darauf ab, mit gutem Beispiel vorzugehen und als Vorreiter unter den ostholsteinischen Gemeinden aufzutreten. Dieser Aspekt des Projekts fällt unter die Zuständigkeit des besagten Landesministeriums.

7.5 Fördermittel des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) 

Auf den Internetseiten des Ministeriums lesen wir: 

„Ernährung und Landwirtschaft sind Themenbereiche, die alle Bürgerinnen und Bürger unmittelbar betreffen. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit sicheren Lebensmitteln, klare Verbraucherinformationen beim Lebensmitteleinkauf sowie eine starke und nachhaltige Land-, Wald- und Fischereiwirtschaft sind wichtige Ziele des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Zugleich setzt sich das BMEL für Perspektiven in unseren vielen ländlichen Regionen wie auch eine zukunftsfeste Tierhaltung und die Sicherung der Welternährung ein. Für diese Ziele arbeiten an den Standorten Bonn und Berlin die etwa 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BMEL. Um den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich begegnen zu können, wird das BMEL von verschiedenen Behörden und Forschungseinrichtungen im Geschäftsbereich beraten und unterstützt.“ 

In Anbetracht der gesetzten Projektziele ist es unumgänglich, die ökologisch betriebene Landwirtschaft um die ökologisch betriebene Seewirtschaft und den Begriff des Landwirts um den des Seewirts zu ergänzen und zu etablieren. Der Letztgenannte soll ein neues Bild des Fischers definieren und darstellen, der dem Meer nicht nur seine Produkte in bestimmter Menge entnimmt, sondern auch im Gegenzug dieselbe Menge an Nachwuchsbrut dem Meer zufügt. 

7.6. Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) 

Aus den ersten Kontakten mit Meeresforschern, die ich angeschrieben hatte, gewann ich nicht den Eindruck, dass sie selber genau wüssten, was in der Situation der Fischknappheit richtig zu tun wäre, um dagegen zu steuern. Also müssen sich alle, die hier was zu sagen haben, austauschen und auf eine gemeinsame Linie einigen. Sinnvoll wäre in diesem Zusammenhang zunächst eine internationale Konferenz in der Gemeinde zu organisieren, wo Fischaufzuchtexperten mit Rang und Namen aus den Anrainerstaaten der Ost- und Nordsee zusammenkommen und sich auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen könnten. Dann wäre schon der erste Schritt in die richtige Richtung getan. Aber vermutlich wird dies nicht der Fall sein und das ganze Vorhaben müsste zunächst als ein wissenschaftlich forschendes Pilotprojekt gestartet und begleitet werden, bevor man im großen Stil die angesprochenen Projektziele anvisieren und erreichen kann. Hierfür werden also Mittel des benannten Ministeriums erforderlich sein, Mittel für angewandte Forschung und fundierte Expertise, wo auch immer sie herkommen mag. 

7.7 Infrastrukturausbaumaßnahmen einschließlich Instandsetzungs- und Erneuerungsmaßnahmen können einerseits im Rahmen des Landesprogramms Wirtschaft (LPW) aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) und andererseits aus Mitteln des Landesprogramms Fischerei und Aquakultur sowie aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) gefördert werden. Mit  Mitteln  aus dem   Europäischen Fischereifonds  können beispielsweise Uferböschungen zu  einer  neuen  Kaianlage   ausgebaut und das Hafenbecken auf   die   erforderliche  Wassertiefe   ausgebaggert werden.

8. PUBLIC-PRIVATE-PARTNERSHIP 

Von mir aus wird es angeregt, dass dieses Projekt in einer öffentlich-privaten Partnerschaft zustande kommt. 

„Eine öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) oder (als Fremdwort aus dem Englischen) Public-Private-Partnership (PPP) ist eine vertraglich geregelte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Unternehmen der Privatwirtschaft in einer Zweckgesellschaft. Ziel von ÖPP ist die Arbeitsteilung, wobei der private Partner die Verantwortung zur effizienten Erstellung der Leistung übernimmt, während die öffentliche Hand dafür Sorge trägt, dass gemeinwohlorientierte Ziele beachtet werden. ÖPP ist die vertraglich meist langfristig geregelte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft, bei der die notwendigen Ressourcen (zum Beispiel Know-how, Betriebsmittel, Kapital und Personal) von den Partnern zum gegenseitigen Nutzen eingebracht werden.“ (wiki) 

Da dem bisherigen Eigner des Kutters das Abwarten der Genehmigungsverfahren für die beantragten Fördermittel nicht zugemutet werden und die Restaurierung des Schiffes ohnehin nicht solange warten kann, wird von der Gemeinde erwartet, dass sie als der vorläufig neue Eigentümer des Schiffes die erforderlichen Mittel zum Erwerb und Umbau des Kutters vorläufig einbringt und vorschießt, während ich mich als sein Besitzer um die Belange seiner kostengünstigen Restaurierung und seines fachgerechten Umbaus kümmern kann. Die dafür verauslagten öffentlichen Mittel für den Erwerb des Schiffes sollen im Wege der Refinanzierung wieder zurückgezahlt werden. 

9. REFINANZIERUNG 

Die Nutzung des Segelkutters würde Einnahmen generieren durch: 

9.1 Einnahmen aus Tagesfahrten mit Touristen, Schulkindern und Jugendlichen.

9.2 Einnahmen aus längeren Törns auf der Ostsee/im Mittelmeer mit deutschen Jugendlichen, die sozialen Zwecken maritimer Ausbildung und Erziehung dienen. Da zwischen der Gemeinde und der polnischen Stadt Misdroy/Międzyzdroje eine Städtepartnerschaft besteht, ist es denkbar das Deutsch-Polnische Jugendwerk https://dpjw.org/ in die Zusammenarbeit einzubeziehen und die soziale Nutzung des Schiffes nicht nur der deutschen sondern auch der polnischen Jugend zugänglich zu machen.

9.3 Einnahmen aus der Zusammenarbeit mit der französischen Holzrigg-Manufaktur Woodspars  https://www.woodspars.com/, die Interesse an der Kooperation mit mir äußerte. Der Kutter sollte auch als Werbeplattform für das erstklassige Handwerk dieser Firma genutzt werden, ihren Bekanntheitsgrad vergrößern und eine Beteiligung am Erlös aus dem Verkauf der von mir vermittelten Aufträge und Waren erzeugen. 

Durch all diese Einnahmen würden die verauslagten Gelder zum Kuttererwerb in die Gemeindekasse zurückfließen und somit wieder erstattet. 

10. ROADMAP 

Eine Roadmap ist eine umfassende Übersicht über den Zeitplan und die Projektphasen. Sie listet die Aufgaben und Abhängigkeiten auf, um die wichtigen Meilensteine und allgemeinen Ziele eines Projekts zu erreichen. Sie ist die Basis für die strategische Planung eines jeden Projekts. Folgende Vorgehensweise wird vorgeschlagen: 

10.1 Ich erkläre mich bereit das Schiff als Kulturgut zu erhalten, fachgerecht zum Traditionssegler (Segelkutter) umzubauen und im Sinne des Projekts als Wahrzeichen der Gemeinde zu betreiben, wenn auch die Gemeinde im Gegenzug sich bereit erklärt, dasselbe Ziel zu verfolgen und danach zu handeln.

10.2 Die Gemeinde erwirbt den Kutter. Durch den Erwerb des Kutters durch die Gemeinde zum fairen Preis für seinen bisherigen Eigner, wird sie zum neuen Eigentümer des Schiffes. 

10.3 Die Gemeinde darf dieses Eigentum nur auf den Besitzer übertragen. Der Eigner gewährt dem Besitzer das Vorkaufsrecht für das Schiff zum Preis seines Erwerbs.

10.4 Der faire Preis, der nach meiner ersten Schätzung bei 25.000 Euro liegen dürfte, soll noch zwischen den Beteiligten ermittelt und verhandelt werden, wofür das Aufslipen des Schiffes eventuell nötig wäre.

10.5 Die Gemeinde bestellt mich als Besitzer und Verfügungsberechtigten des Schiffes und betraut mit der Aufgabe, es kostengünstig zum Segelkutter umzubauen. In dieser Eigenschaft setze ich meine Zeit, Arbeitskraft sowie materielle und finanzielle Mittel ein, um das Projektziel zu erreichen

10.6 Der Eigner  befreit den Besitzer von der Zahlungspflicht der Liegeplatzgebühren (ausgenommen Strom- und Wassergebühren) bis das umgebaute Schiff seinen im Projekt vorgesehenen Betrieb aufgenommen hat.

10.7 Um das strukturelle Problem mit der Erhaltung des maritimen Kulturguts in Schleswig-Holstein zu lösen, initiiert die Gemeinde die Errichtung eines staatlichen Schiffserhaltungsfonds, dessen Aufgabe sein wird die Förderung der Pflege und Erhaltung von Traditionsschiffen in öffentlicher als auch privater Hand und insbesondere als Vereins- und Stiftungseigentum, also von allen Trägern, die solche Schiffe unter Segeln aktiv als Teil des deutschen Kulturerbes betreiben. Zum Vorbild dient hierzu der dänische Skibsbevaringsfonden (dänischer Schiffserhaltungsfond), der in Bezug auf das dänische maritime Kulturgut sich genau diesen Aufgaben widmet. https://skibsbevaringsfonden.dk/

10.8 Es soll unter Beteiligung aller Betroffener und mitwirkender Akteure ein zukunftsweisendes Hafenentwicklungskonzept erarbeitet und umgesetzt werden.

10.9  Die Gemeinde setzt sich dafür ein, alle erforderlichen Anträge auf die Bewilligung von Fördermitteln zu stellen und sie dann zweckgebunden im Sinne dieses Projekts einzusetzen. Für die Umbaukosten des Kutters mit viel Eigenleistung soll der Finanzmittelbedarf in Höhe von dreifacher Summe seines o.g. Kaufpreises veranschlagt werden. Für einen kompletten Umbau bei einer renommierten Werft dürfte der Kostenaufwand deutlich höher liegen.

10.10 Die Gemeinde setzt sich dafür ein, Druck auf die Landes- und Bundespolitiker auszuüben, damit das stabile Gleichgewicht der Ostsee hinsichtlich ihrer Produktionskapazität an Meeresfrüchten erreicht wird und so die Ernährungssicherheit des Landes im Bereich gesunder Meereserzeugnisse im Wege der ökologischen Fischaufzucht im Sinne des Projekts gewährleistet werden kann. Die Gemeinde bemüht sich im Rahmen eines Pilotprojekts eine eigene Fischaufzuchtanstalt zu etablieren, wenn dies an diesem Standort praktikabel wäre.

10.11 Die Gemeinde setzt sich dafür ein, Druck auf die Landes- und Bundespolitiker auszu-üben, damit die Beseitigung der besagten Altlasten zuerst in der Lübecker Bucht erfolgt, dann aber auch außerhalb deutscher Hoheitsgewässer als eine EU-Aufgabe sich auf die ganze Ostsee erstrecken wird. 

10.12 Die Gemeinde setzt sich dafür ein, Druck auf die Landes- und Bundespolitiker auszuüben, um die gerade begonnene Plastikflut im Meer, vor allem aber in der Ost- und Nordsee zu stoppen und das Problem, das gerade zu einer planetarischen Umweltkatastrophe heranwuchs, nachhaltig zu lösen.

Dieses maritime Staatentwicklungsprojekt sieht auf den ersten Blick vielleicht unscheinbar aus. Tatsächlich wäre dies für die Gemeinde ein Leuchtturmprojekt schlechthin und eine sehr lohnenswerte und richtungweisende  Aufgabe für ihre Zukunft und ihr maritimes Erscheinungsbild. 

Wenn die Gemeindeverwaltung Vorteile für die Gemeinde erkennt und Fördergelder im großen Stil an Land zieht, denn die sind da und zwar genau für solche ökologisch orientierten Projekte wie dieses und für die Förderung lokaler und regionaler Entwicklung, und wenn alle an einem Strang ziehen werden, dann wird dadurch ein großes und ökologisch wichtiges Vorhaben aufgezogen. Die Gemeinde wird durch ihre Vorreiterrolle in den Medien bekannt, die Politiker werden zurecht sich selbst loben können, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt und für das Volk und die Natur etwas Sinnvolles getan haben. Und darüber hinaus wird aus einem aus dem Verkehr genommenen Schiff eine Visitenkarte der Gemeinde entstehen passend zu ihrem Wappen. 

Wenn Sie mit meinen Ausführungen etwas anfangen können und daran interessiert sind, einzelne Aspekte des Vorhabens zu vertiefen und das Projekt zu verfolgen, stehe ich Ihnen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

mgr Jerzy Chojnowski

(Skipper/Segellehrer/Jacht-Consultant) 

 

PS. Die am 28./29. Juni 2023 an die o.g. Adressaten gesendete erste Version der Projektbeschreibung wurde nun in ihrer zweiten Onlineversion erweitert und auch um zusätzliches Fotomaterial ergänzt. Diese wird auch unter dem nachfolgenden Link veröffentlicht und stets aktualisiert:

https://gtvrg.blogspot.com/2023/07/projekt-niendorf-maritim.html

Sie wird darüber hinaus an die folgenden weiteren Adressaten versendet: 

1. Segler-Verein Niendorf/Ostsee e.V.

Uwe Jark, Vorsitzender 

svno.niendorf@t-online.de

2. Naturschutzbund Deutschland e.V.

nabu@nabu.de

Dr. Kim Cornelius Detloff, Leiter Meeresschutz

Kim.Detloff@NABU.de

3. Ostseeparlamentarierkonferenz

bspc@bundestag.de

4. BSPC Secretary General Bodo Bahr 

 bodo.bahr@bspcmail.net

5. Peter Stein, MdB

peter.stein@bundestag.de

6. Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) 

Alexander Bach

 alexander.bach@mekun.landsh.de

7. Geschäftsstelle des Expertenkreises Munition im Meer  des Landes Schleswig-Holstein

munition@meeresschutz.info

8. Interreg Baltic Sea Region, IB.SH Investitionsbank Schleswig-Holstein

info@interreg-baltic.eu

9. Deutscher Fischerei-Verband e.V.

Dr. Peter Breckling, Generalsekretär

info@deutscher-fischerei-verband.de

10. Thünen-Institute für Seefischerei und Fischereiökologie

Dr. Gerd Kraus, Institutsleitung

gerd.kraus@thuenen.de

11. Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein

Dr. Philip Seifert, Amtsleiter

denkmalamt@ld.landsh.de

Erfassung, Erforschung und Bewertung von Kulturdenkmalen der Technik, Industrie und Agrarwirtschaft

Katharina Priewe M.A.

katharina.priewe@ld.landsh.de

Schutz und Pflege von beweglichen Kulturdenkmalen

Dr. Udo Bode

udo.bode2@ld.landsh.de

Abstimmung und Abwicklung der Zuwendungsverfahren

Sandra Jessen

sandra.jessen@ld.landsh.de

12. Kulczyk Foundation

Pani Dominika Kulczyk

office@kulczykfoundation.org.pl

13. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Steffi Lemke, Bundesministerin

poststelle@bmuv.bund.de

presse@bmuv.bund.de

14. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Cem Özdemir, Bundesminister

poststelle@bmel.bund.de

(...)


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