Powered By Blogger

Samstag, 20. Juli 2019

PROJEKT HELENA


EXPOSÈ
PROJEKT HELENA:
Restaurierung eines alten Ostseekutters namens HELENA
und sein Einsatz für soziale Zwecke

1. Problemsituation 
Alte Schiffe, behaupten ihre Liebhaber, hätten eine Seele, die modernen Schiffen allesamt fehle. Dem schließe ich mich an. Sie sind, wie alte Häuser, unser historisches Erbe, das uns heute von Handwerks- und Baukunst früherer Zeiten und von der Geschichte, von Leben und Arbeit ihrer Betreiber erzählen. Sie stellen die maritime Architektur dar, die unsere Häfen bereichern und die Hafenbesucher begeistern. Über ihren ideellen Wert hinaus können sie aber auch für vielfältige, für die Gesellschaft nützliche Zwecke genutzt werden. Einige besondere Probleme begleiten jedoch dieses maritime Erbe:

 - Historische Schiffe verfallen schnell, besonders dann, wenn sie aus Holz sind, wenn Pflege fehlt und der Verfallsprozess nicht rechtzeitig und wirksam gestoppt wird. Ist dieser zu weit fortgeschritten, sinken sie in Häfen. In den meisten Fällen werden sie anschließend abgewrackt. Sie gehen uns dann unwiderruflich verloren: ein kultureller Verlust, der nicht wieder gutgemacht werden kann. 

- Unseren Behörden fehlt viel zu oft jegliches Verständnis dafür, dass hier etwas dringend getan werden muss. Auf staatliche Unterstützung wartet man also häufig vergebens, was Restaurierung, Pflege und Betrieb solcher Schiffe anbelangt. Das beweist zumindest meine bisherige wenig erbauliche Erfahrung.

- Dieser Aufgabe widmen sich also Liebhaber, die sich aus idealistischen Gründen für den Erhalt unseres maritimen Erbes einsetzen und dafür Zeit, Arbeit und Geld einsetzen aber in der Regel leider viel zu finanzschwach sind um das Vorhaben schnell und fachgerecht zu Ende zu bringen. Einer von ihnen bin auch ich. Für mich als Segler, der ich seit meiner Jugend segele, gab es schon immer einen Traum nämlich, einen alten Segelkutter zu besitzen, darauf zu wohnen und mit seinem Betrieb zum Gemeinwohl beizutragen. 



2. Vorgeschichte
Meine maritimen Interessen, mein seglerischer Werdegang als Skipper, Segellehrer und Yachtberater und die Wege des Schicksals führten mich also zum Erwerb eines alten und erhaltungswürdigen Ostseekutters namens HELENA. Es handelt sich um ein im Jahre 1943 bei der A. Modersitzki-Werft in Tolkemit/bei Elbing (Ostpreußen) gebautes Fischerboot aus Eiche (Spitzgatter) von 15 m Länge, 5 m Breite und 33 t Gewicht.


Durch die Kriegsfolgen zog die Modersitzki-Werft 1945 nach Maasholm an der Schleimündung um, wo sie sich bis heute befindet. Das am Frischen Haff während des Krieges gebaute Schiff kam 1945 nach Schleswig-Holstein und blieb hier die ganze Zeit während seines Dienstes als Fischkutter. Nach dem Krieg fischte er zunächst auf der Ostsee und wurde später bis zu seiner Außerdienststellung auf der Nordsee als Krabbenkutter  mit Heimathafen Büsum betrieben, vom Fischer Reimer Matthiesen. Dieser verkaufte das stillgelegte Schiff an einen Büsumer Makler, der den Fischkutter zwischen 1993 und 1998 zu einem Motorsegler also Sportfahrzeug umbauen ließ. Sein vorletzter Eigner verlegte das Schiff in der ersten Jahrzehnthälfte des neuen Millenniums nach Husum, dann nach Wilhelmshaven. Anfang September 2008  sank das Schiff im Hafen von Wilhelmshaven aus Mangel an Aufsicht und Pflege, blieb mehr als eine Woche in 10 m Tiefe liegen und wurde nach seiner Bergung mit schweren Schäden an Maschine, Elektrik, Einrichtung und Ausrüstung zum Wrack. Die Stadt veranlasste die Bergung des Wracks. Ich übernahm es am 14. Oktober 2008, wurde sein Eigner und rettete das Schiff somit vor dem Abwracken. 



3. Restaurierung

Nach einer einwöchigen von mir vorgenommenen provisorischen Reparatur wurde der Kutter am 20. Oktober 2008 wieder zu Wasser gelassen und blieb drei Jahre  im Wasser liegen bis es zwecks weiterer Instandsetzung im Oktober 2011 an Land gezogen wurde, auf das Grundstück des Yacht-Clubs Wilhelmshaven (s. Zeitungsartikel). Von Oktober 2008 bis Oktober 2012 arbeitete ich intensiv an der Instandsetzung des Schiffes und investierte viel Zeit, Arbeit und Zuwendung in seine Erhaltung und Restaurierung: 2000 Arbeitsstunden und über 10.000 Euro an Privatkapital. Leider konnte ich die Instandsetzung des Schiffes nicht fortsetzen und beenden, weil ich bei dem Wilhelmshavener Verein (dem ich 2009 beigetreten bin) im Jahre 2012 zunehmend Anfeindungen ausgesetzt wurde, die die Fortsetzung des Projekts unmöglich machten. Der Verein erwies sich als eigennützig, sein Vorstand als vertrags- und wortbrüchig und in hohem Maße unkameradschaftlich. Die zweckgebundene Spende einer Wilhelmshavener Stiftung an das Projekt HELENA  wurde durch den Verein veruntreut. Ähnlich verhielten sich der Vorstandsvorsitzende  und sein Stellvertreter bei der Veruntreuung des Vereinsvermögens in Höhe von 30.000 Euro im Zusammenhang mit der Instandsetzung der Lagerhalle, wobei eine sachgemäße und kostengünstige Durchführung dieser Arbeiten nur einen Bruchteil dieser Summe hätte in Anspruch nehmen können und müssen. Deshalb war seit November 2012 keine Zusammenarbeit mit dem Verein und keine Instandsetzung des Schiffes mehr möglich. Mein historisches Eigentum verfällt seitdem in Wilhelmshaven  auf dem Gelände des Yacht-Clubs Wilhelmshaven. Aus diesen Gründen braucht die HELENA zur weiteren Instandsetzung einen neuen Landliegeplatz bei einer Reparaturwerft und muss dorthin auf dem Landwege überführt werden.

4. Projektziel
Nach dem Untergang der HELENA beschloss ich das Schiff, das mir zum günstigen Preis angeboten wurde, zu retten und begann mit der Rettungsaktion Ende September 2008 nicht zuletzt deshalb, weil ich davon überzeugt war, dass ich einen sinnvollen Verwendungszweck für die HELENA gefunden habe, nämlich ihren zukünftigen Einsatz für maritime Ausbildung von Jugendlichen und  Kinderpädagogik. Kindern und Jugendlichen sollte der Kutter jedenfalls den ersten Kontakt mit dem Element Meer ermöglichen – ein sozial sinnvoller Verwendungszweck also und ein gemeinnütziges Projekt zugleich. Das Nutzungskonzept des Schiffes richtet sich aber auch an Erwachsene: Segelbegeisterte und Wassersport treibende, die in die Welt des Meeres eintauchen wollen. Für sie würde das Schiff die Gelegenheit bieten, sich und das Meer neu zu entdecken durch das Erlebnis des Küsten- und Hochseesegelns (bis ins Mittelmeer und in die Karibik) und durch die Erkundung der Unterwasserwelt durch Tauchen. Zum Ziel des Projekts gehört, das historische, denkmalschutzwürdige, gegenwärtig in Niedersachsen liegende Schiff, das an der Ostsee von deutscher Hand erbaut wurde und seit 1945 in Schleswig-Holstein seine fast 50 Dienstjahre als Fischkutter verrichtete, in sein Heimatrevier Ostsee zurückzuholen und hier in Schleswig-Holstein zu betreiben. Hierzu gehört, staatliche Förderung einzufordern und Spenden zu akquirieren, um den historischen, denkmalschutzwürdige Kutter HELENA auf dem Landweg in eine dänische Reparaturwerft zu verbringen, dort fachgerecht instand zu setzen, auszurüsten und wieder in Fahrt zu bringen.  Es ist geplant, das Schiff nach seiner Instandsetzung zu einer Arbeits-, Therapie-, Ausbildungs- und Wohnstätte zu machen, um die sich das maritime Erlebnis der Natur und das Betreiben des Wassersports durch das Segeln drehen sollten. Mein Ziel ist, die HELENA als hochseetüchtiger Segelkutter wieder in Fahrt zu bringen und in Eigenregie zu betreiben. Ich hoffe, das Schiff mit fremder Hilfe und meinem Engagement für gemeinnützige Zwecke nutzen zu können und so für die kommenden Generationen zu erhalten.

5. Historischer Wert
Es handelt sich im Falle des Kutters HELENA um ein Stück unseres maritimen Erbes, um ein maritimes Denkmal ostpreußischer materieller Bootsbaukunst, ein Meisterwerk aus deutscher Handwerkshand, das es auch mit staatlicher Unterstützung zu schützen und zu erhalten gilt. Es gibt nur noch sehr wenige denkmalschutzwürdige hölzerne Ostseekutter solcher Art, was den besonderen historischen Seltenheitswert meiner HELENA ausmacht. In der Tat ist das Schiff ein Teil materiellen Kulturerbe Preußens, weshalb ich im November 2018 beim Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein die Eintragung des Kutters in die Denkmalliste der beweglichen Kulturdenkmale beantragt habe, um es unter Denkmalschutz zu stellen. Die Maschine des Schiffes ist ein Motor von Henschel, einer Kasseler Motorenbaufirma, die in Deutschland vor und nach dem Krieg die Industriegeschichte schrieb.

6. Sponsoring
Aus obigen Gründen bin ich auf der Suche nach helfenden Sponsoren und Händen, die bereit wären das Projekt finanziell, materiell oder ideell zu unterstützen, um das historisch wertvolle Schiff vor dem Verfall zu bewahren und dem Projekt HELENA zum Erfolg zu verhelfen. Das Projekt ist auf die Großzügigkeit privater Spender und die Hilfsbereitschaft von Behörden angewiesen.

Sind Sie auch, wie ich, der Meinung, dass mein historisches Schiff es verdient hat, erhalten zu werden? Könnten Sie sich vorstellen, bei der Restaurierung mitzuhelfen? Über Ihre großzügige Unterstützung des Projekts würde ich mich sehr freuen und dafür Ihnen dankbar sein.

Jerzy Chojnowski
(Eigner-HELENA)
Skipper/Segellehrer/Yachtberater

Kontakt: hydrospace[@]wtnet.de

Als Anlage füge ich einen Presseartikel bei über das „Projekt HELENA“ samt Privatfotos, aufgenommen im Dezember 2008 und im Oktober 2011.

Spendenkonto:
Jerzy Chojnowski 
IBAN: DE 48 2004 0000 0420 7692 00, BIC: COBADEFFXXX









NUR PER BOOT ERREICHBAR


 LAVEZZI-INSELN
 SARDINIEN
ZAKYNTHOS
 GRACIOSA